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Das Schneeburgschlößl In Hötting

Das Schneeburgschlößl in Hötting

Das Schneeburgschlößl oder auch Schloss Lichtenthurn genannt, nahe der Höttinger Kirche, kam im 16. Jahrhundert an die Freiherrn von Schneeburg und wird deshalb auch oft Schneeburg genannt. Es befindet sich in der, wie der Name schon vermuten lässt, Schneeburggasse. Das Foto der Gebäudefront ist vielen Lesern vielleicht bereits aus anderen Beiträgen bekannt, doch möchte ich in diesem Beitrag ein wenig ins Innere des Ansitzes blicken.

Abb.1: Gewölbegang innerhalb des Ansitzes

Der Ansitz bestand ursprünglich aus zwei gotischen Gebäuden, die durch einen Verbindungsbau zusammengefügt wurden. 1588 wurde das Schlößl von Erzherzog Ferdinand II. mit dem Prädikat „Lichtenthurn“ zu einem Adelssitz erhoben. Von 1598 bis 1771 befand sich der Ansitz in der Hand der Freiherrn Wellinger zu Schneeberg, denen bis 1883 die Freiherrn von Schneeburg folgten, von denen sich wie oben bereits genannt, im Volksmund der Name „Schneeburgschlößl“ ableitet.

Die Kapelle im Schneeburgschlößl

Abb. 2: Das Innere der Kapelle

Die Hauskapelle des Ansitzes stammt von 1578 und ist reich mit Stuck verziert. Über dem Altar lässt sich ein Bildnis der Hl. Magdalena erkennen. Die Kapelle ist mit einigen Fenstern und ein paar Gebetsbänken ausgestattet. Um 1771 wurde das gesamte Anwesen restauriert und die Kapelle wurde im Zuge dessen 1780 neu geweiht.

Sagen rund um das Schneeburgschlößl

Um dieses spätgotische Schlösschen ragen sich auch einige Sagen und Mythen. Zwei dieser schaurigen Geschichten, aus dem Tiroler Sagenbuch, werde ich euch heute erzählen…

Im Schneeburgschlößl geistert zurzeit ein Ritter in schwarzem Harnisch, der ein langes Schwert führt und im Keller der Burg einen Schatz hütet. Wenn der Ritter, der als Helmzier den aufgesperrten Rachen eines Lindwurm trägt, mit mächtigen Schritten durchs Haus schreitet, dröhnt und ächzt der Fußboden, Türen fliegen krachend zu und die Mauern des Schlosses zittern. 

Eines Nachts wollten vier Höttinger den Schatz im Schneeburgschlößl heben; sie machten sich, stumm wie Fische, an die Arbeit, gebrauchten eine Wünschelrute und stießen bald auf eine große Metallkiste. Da klopfte es plötzlich am Fenster des Kellers, eine Nachbarin steckte ihren Kopf herein und fragte laut: "Habts den Schatz schon?" In seiner Freude vergaß einer der Schatzgräber das strenge Schweigeverbot und rief: "Ja, jetzt haben wir ihn!" im gleichen Augenblick ertönte ein Klirren und Klingel und die Schatztruhe versank auf Nimmerwiedersehen. Als die Schatzgräber am nächsten Morgen der Nachbarin Vorwürfe wegen der folgenschweren Störung machten, versicherte die Frau hoch und teuer in der Nacht nicht aus dem Haus gewesen zu sein. Die Erscheinung war nichts anderes als eine geisterhafte Truggestalt, die die Schatzgräber daran hindern sollte den Schatz zu heben.

Titelbild: Stadtarchiv Innsbruck, Sign.: Ph-5708

Abb. 1: Stadtarchiv Innsbruck, Sign.: Kr/Pl-1010

Abb. 2: Stadtarchiv Innsbruck, Sign.: Kr/Pl-1009

Verfasserin: Laura Madreiter

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare
  1. Sehr geehrte Frau Madreiter,

    vielen Dank für diesen Beitrag,-
    als wir im Ministrantenalter waren (lang, lang ist’s her)
    wurde einmal im Jahr eine Messe in dieser Kapelle gelesen, unserer Erinnerung nach am 22. Juli, dem Magdalenentag, bei welcher wir ministrierten, es wird warscheinlich heute noch so sein.
    Vor ein paar Jahren durften wir dank einer Führung von Prof. Franz Caramelle „von Maria Hilf bis zur Höttinger Kirche“ die Schlössl-Kapelle wieder besichtigen.

  2. Und? Waren Sie schon einmal drin? Im Schneeburgschlößl?
    I c h schon – im vergangenen Jahrtausend, mehr gegen Ende – eher mit Herrn Dr. Caramelle (glaub ich zumindest) , vor ihm hat diese kunstgeschichtlichen Führungen Frau Dr.Felmayer-Brunswick durchgeführt).
    Die Kapelle – dieser schmale, längliche Raum! – erhält „von beiden Seiten“ Licht – an den „blinden“ Fenstern der Nordwand sind Spiegelgläser eingesetzt.
    Wir haben uns damals in dem laaaangen schmalen Gang mit dem Kreuzgratgewölbe an einer ebenso laangen gedeckten Tafel vorsichtig vorbeigedrückt – die ganze Gruppe – , denn als der Termin vereinbart worden war, hatte man noch nicht geahnt, daß es just an diesem Tage etwas zu feiern geben würde… Ja, da wünscht man doch gleich von ganzem Herzen alles Gute….

    1. Liebe Frau Stepanek, eine kleine Korrektur zu Ihren Anmerkungen: die Fenster an der Nordwand sind nicht verspiegelt, sondern ganz normale Glasfenster. Ich kann von meinem Schlafzimmer aus auf der Hofseite gegenüber direkt in die Kapelle hineinschauen.

  3. Zur Ehre der Schlossherr(innen), diese eingestellten Fotos sind älteren Datums, es ist einiges renoviert worden.
    Aber zu den Sagen passen die alten Fotos besser.

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