Das (Markt)Wesen der Stadt
Eine Stadt definiert sich schon seit Jahrhunderten zu großen Teilen über das Marktwesen. Ein Markt verbindet die Stadt auf eine ganz besondere Art und Weise, treibt Menschen aller Klassen zusammen und war somit nicht nur eine Anlaufstelle für den städtischen Handel. Vielmehr würde ich den Markt in erster Linie als zentralen Treffpunkt der Stadt betiteln. Die wirtschaftlichen Vorteile ergaben sich somit automatisch.
In Innsbruck hatte das Marktwesen um 1460 seine Anfänge in Form eines städtischen Wochenmarktes. Dieser fand zunächst vor dem Goldenen Dachl statt, wechselte dann seinen Standort 1578 auf den „Rennplatz“ vor der Hofburg, bis er 1679 an den Innrain kam. Der Markt hatte rasch eine hohe Frequenz, was das Argument eines städtisches Treffpunkts stützt.
Das Titelbild zeigt das alte Fleischbankgebäude, vor dem 1891 dauerhafte Verkaufsbuden aufgestellt wurden. 1914 kam es dann zur Errichtung der „Großmarkthalle“, die Verkaufsbuden blieben weiterhin bestehen. Die Nutzung der Markthalle hatten allerdings nur die Großhändler inne, die Stände vor dem Fleischbankgebäude waren demnach den Kleinhändlern vorbehalten.
Das Ziel der neu errichteten Markthalle lag vor allem in der deutlich besseren Nahrungsmittelversorgung der Stadt, was auch die Lagerung großer Mengen an Lebensmitteln zu Beginn des Ersten Weltkriegs möglich machte.
1960 wurde die neue Markthalle eröffnet, die als Ergänzung zur „Großmarkthalle“ errichtet wurde und auch den Kleinhändlern ab dann eine wetterfeste Verkaufsmöglichkeit war.
Aufgrund der wachsenden Innsbrucker Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erwies sich die Erweiterung und der täglich stattfindende Verkauf als sehr erfolgreich und zeigt damit umso deutlicher den Zusammenhang zwischen Markt-, Bevölkerungs- und Stadtgeschichte.
(Bild: Stadtarchiv / Ph-31044)
Verfasserin: Gesa Fischer
wann wurde das rechts sichtbare Gebäude demoliert?