Das Jahr magischen Denkens
Tief verwurzelt im menschlichen Dasein ist die Idee, durch (kleine) Handlungen Unheil abzuwenden bzw. im Gegenteil, das Gelingen herbeizuführen; so wird das wertvolle Salz über die linke Schulter geworfen (wo der Teufel schon wartet), dreimal über die Schulter gespuckt (erhalten in „toi-toi-toi“ welches lautmalerisch an ein Spuckgeräusch „ts-ts-ts“ erinnert) oder dreimal auf Holz geklopft (kommt angeblich von den Bergleuten und Matrosen, welche die Holzqualität so prüften).
Auf alten Bauernhöfen finden sich Symbole, welche genau diesem Zwecke dienen, man nennt diese Schutzzeichen apotropäisch, es handelt sich um Bilder oder Darstellungen zum Schutz des Hauses, seiner Bewohner und Tiere.
Das Beitragsbild entstammt der Fotosammlung der Baufirma Mayr. Zu sehen sind unterhalb des Dachbalkens Drachenköpfe, auch Vögel sind im Schatten gut zu erkennen. So sollen z.B. Schwalben das Haus vor Blitz schützen.
Im zweiten Bild sticht der Goaskopf hervor; ob er es persönlich mit dem Teufel aufnehmen kann?
Die Überschrift „Das Jahr magischen Denkens“ ist Joan Didion entlehnt, welche sich in ihrem Buch mit dem Abschiednehmen beschäftigt.
Beitrag von Maria Kux
Titelbild Signatur: 04.20.01-133
Im Hintergrund die Pfarrkirche zum hl. Nikolaus in Mutters
…beim zweiten Bild: Im Hintergrund die Pfarrkirche zum hl. Nikolaus in Mutters
Auch im Jahr magischen Denkens hätte das Stadtarchiv Innsbruck nicht verlassen müssen – ein kleiner Abstecher über die Sill zum Hause Pradlerstraße 14 (vormals vulgo „Villerbauer“) hätte genügt….