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Das älteste Foto

Das älteste Foto

Bei diesem Bild handelt es sich um das älteste (derzeit bekannte) Foto der Musikkapelle Hötting. Wir schreiben das Jahr 1893, Ort und Fotograf sind leider unbekannt. Eine stattliche Zahl von 35 Mann (wenn ich mich nicht verzählt habe) blickt uns entgegen. Von Marketenderinnen (und gar Musikantinnen) in diesem Verein sind wir noch weit entfernt. Als erste Frau rückte vermutlich erst Anna Natterer im Jahr 1913 als Marketenderin aus. Mittig sehen wir wieder einmal den Tambourstab, den wir schon hier zu Gesicht bekommen haben, und der der Legende nach rund um das Jahr 1809 den französischen Truppen im Kampf um die Innbrücke abgenommen worden sein soll. Der Herr, der diesen in der Hand hält, dürfte demnach Wolfgang Frick sein, der für die Zeit zwischen 1886-1923 als Tambourmajor in der Chronik angeführt wird. Unglücklicherweise kennen wir hier kaum Namen der abgebildeten Personen, bzw. können wir diese nicht mit Sicherheit zuordnen. Als Kapellmeister, damals laut Chronik namentlich Josef Thönig, kommt der Herr links vom Tisch infrage, der einen Stab in der Hand hält, der ein Dirigierstab sein könnte. Allerdings sieht auch der Herr rechts von der großen Trommel der Handhaltung und dem „Steckele“ nach zu urteilen nach Dirigent aus.

Im einzigen Chronikeintrag des Jahres 1893 wird in der Vereinschronik folgendes vermerkt: „Im August schenkt Schloß- und Brauereibesitzer von Büchsenhausen, Robert Nißl, der Kapelle zwanzig auf Stäben befestigte Laternen zum Gebrauche bei nächtlichen Serenaden und dergleichen. Nißl zeigt sich überhaupt stets als Freund und Wohltäter der Musik und lässt auf seine Kosten eine Art Nationaltracht herstellen.“ Ob es sich bei dem Foto um das erste in dieser neuen Tracht handelt?

Die „heutige“ Tracht erhielten die Höttinger übrigens im Jahr 1913, zum 100-jährigen Bestandsjubiläum.

Besonders schön finde ich, dass man dem ein- oder anderen Musikanten auch ein leicht verschmitztes Lächeln anzusehen glaubt – eher eine Seltenheit auf so alten Bildern. Musikant*Innen sind halt damals wie heute spaßige Leut‘.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-1582 (Digitalisat). Original: STMK Hötting)

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