Dächer überall
Auch wenn es auf dieser Aufnahme einen Haufen längst verschwundener Wiesen zu sehen gibt, so interessieren uns doch mehr die Dächer. Schon zur Feststellung des Standorts des Fotografen. Die mächtige Fabrik am Inn dürfte bekannt sein. Aber was bedecken die Dächer westlich davon?
Am orographisch rechten Innufer liegen wie alte amerikanische Bierdosen zehn große Röhren nebeneinander. Dahinter rechts lagert wohl auch etwas. Links am Bildrand erkennen wir über dem Dachgiebel eine Ansammlung von niedrigen Baulichkeiten. Was das wohl ist?
Und dann stehen noch weitere Dächer mit den Gebäuden, die sie beschützen, herum. Über das ein oder andere davon könnte man noch ein Wort verlieren. Oder vielleicht sogar zwei.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Kr/Ne-454)
Man Blcikt genau in die Achse der Feldbahn von der Lehmgrube zur Ziegelei, damit dürfte der Aufnahmeort relaitv leicht zu konstruieren sein.
Zeitlich:
Links sieht man jenseits des Inn das Lager Reichenau sodass man die Aufnahme wohl nach 1938 datieren müsste.
Von der Umfahrungsbahn sieht man noch nichts, also vor ca. 1944.
Details:
In Bildmitte erkennt man links das Umspannwerk (von der Stromleitung vom Achenseekraftwerk her, würde ich annehmen) und rechts die Bocksiedlung.
Die „Bierdosen“ dürften Flugzeughangars o.ä. sein.
Rätselhaft erscheint mir das höhrere gestaffelte Gebäude am Innufer westlich des Sandwirtareals.
Im Wald am Paschberg (so ungefähr bei Tantegert) steigt Rauch auf. Die Igler war damals allerdings schon elektrifiziert.
Die halben amerikanischen Bierdosen sind tatsächlich Besitz des US-Militärs gewesen. Sie dienten als Feldzeuglagerhallen. Trotz französischer Zone gab es diese kleine US-Enklave, sowie eine US-Nachrichtentruppe in Rum, Darüber wurde schon mehrfach diskutiert. leider finde ich die Beiträge im Moment nicht. Somit verschiebt sich die Datierung auf etwa 1950. Ich glaube auch, daß man die ehemalige Trasse der Umfahrungsbahn als dunklen Strich noch erkennen kann.
Das komische abgestufte Haus hat mich auch schon interessiert. In den 60ern war da die Fa. Chomrak mit ihren Betonfiguren zu finden.
Sie haben recht, Herr Hirsch, erstaunlich, wie schnell der Einschnitt in Amras verbuscht ist.