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Berührend Leer

Berührend leer

Eine Reihe von Straßen. Das Verhältnis zwischen „Buuz“ und Autos steht 1:1. Dabei sind die Straßen wohl recht neu. Auch der Polizist weiß nicht so recht, was er da eigentlich tun soll. Aber der Chef hat ihn dort hingeschickt. Also steht er da. Eine etwas unsicher wirkende Personifikation der Staatsgewalt. Ob das ein Hinweis auf die weitere Karriere des Beamten ist? Hoffentlich nicht.

Inzwischen haben Alle erkannt, wo wir uns befinden. Wohl im zweiten Auto dieser Szenerie. Aber dann hat der Fahrer das Foto geschossen. Als guter Mensch habe ich nicht einmal die Straßenschilder bearbeitet. Würde ich ja auch niiiiie tun.

Durch den Kulturpfeil können wir den Zeitraum weiter eingrenzen. Wohin führt uns der eigentlich?

Wann sind Sie das letzte Mal an dieser Kreuzung so wenige Autos gesehen? Und vor allem um welche Uhrzeit? Drei oder vier in der Früh?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-5.633)

Dieser Beitrag hat 17 Kommentare
  1. Menschenskind, ist das lange her! Wann war diese Maximilianausstellung im Zeughaus? 1969 wäre ein Jubiläum. Ich kann mich nur noch an das kleine Totenbild erinnern, auf welchem der seltsam nicht-menschlich wirkende Kopf des Kaisers, bedeckt von einer schlichten Haube, dargestellt war. Damals war der öffentliche Zugang um Zeughaus überhaupt ein Novum, wenn ich mich recht erinnere.

    Das Foto leidet tatsächlich nicht unter bildstörendem Verkehr. Aber es ist nicht nur der Verkehr. Das ganze damalige nahezu unbebaute Ambiente ist jetzt mit Neubauten zugemüllt. Auch das legendäre Gausthaus – ich weiß nicht einmal mehr, hieß es Stadion? Und aus der Kreuzung hat man einen Kreisverkehr gemacht.

  2. Hier kein Kreis(ch)verkehr, im Hintergrund auch nicht. Keine Autobahnauffahrt aber auch noch keine Gärtnerei zwischen den Fahrspuren ins Mittelgebirge. Auf dem Schild steht irgendwas „Baumschule—–Ver—-Stelle“. Jedenfalls, die ist auch schon wieder lang verschwunden. Ihre Gründerin kannte ich damals noch nicht und heute ist sie meine, leider inzwischen verstorbene „Schwiegertante“.
    Ist ein sentimentaler Gedanke erlaubt? Auch wenn das hier alles schiach ist, ich als Kind dieser Zeit finde das 100 mal schöner als heute.

    Und @ Herr Hirsch: ja Stadion! Ich war vor über 40 Jahren knapp daneben in der Gärtnerei Schmid Fahrer, daher kenne ich die Gegend ganz gut.

  3. Es muß ja im Rücken des Fotografen auch noch ganz anders ausgesehen haben. Er hat aus eine Einbahn heraus fotografiert, Richtung Amraserstraße fuhr man durch einen jetzt nur mehr Anrainern zustehenden Teil der Resselstraße, von Hausberger etc. keine Rede. Nur das Restaurant Sonnpark wird es schon in voller Blüte gegeben haben. So erkläre ich mir auch das nicht gerade den kürzesten Weg zum Zeughaus weisende Maximilianschild. Ab der Anzengruberstraße wirds schwierig, irgendwie mußte man dann in die Roseggerstraße gelangen um in die Pradlerstraße einfädeln zu können. Am besten gleich bis zum Abzweig Dr. Glatz Straße. Fahrschulerinnerungen aus jenen Jahren tauchen aus dem Gedächtnis. Pradl war wegen der eher geringen Verkehrsdichte beliebtes Fahrschulgelände. Man mußte halt der Dreier die Vorfahrt lassen.

    1. Genau, Herr Hirsch !
      Keine Spur vom Hausberger und Fahrschulerinnerungen. Früher war es ja üblich, A- und B-Schein unter einem zu machen (weiß nicht, ob das heute auch noch so ist). Also, neben dem Tivoli-Schwimmbad war ja der riesige Schotterplatz (heutiger Parkplatz Hausberger). Als ich in den (späten) 70ern meinen Führerschein machte, mußte ich für die praktische A-Prüfung, also Fahrprüfung Motorrad, auf eben diesem Platz mit einer uralten, völlig ausrangierten Vespa genau zwei Achter fahren. Da die Vespa über keinen Blinker verfügte, auch kein Rückspiegel war vorhanden, achtete der Prüfer von seinem Standplatz aus nur darauf, ob man beim jeweiligen Scheitelpunkt der Achter brav das Köpfchen nach links/rechts drehte, um zu schauen, ob vom (natürlich nicht vorhandenen) Querverkehr wer kam und ob man auch den rechte oder linken Arm ausstreckte, zum Zeichen des Abbiegens. Von einem Helm selbstverständlich keine Rede. Und das wars dann – bestanden ! Tja, das waren noch entschleunigte Zeiten, heute unvorstellbar, aber die Erinnerung ist schön.

      1. Übrigens Fahrschule Harm, damals noch Sterzinger Straße 10. Die hat mir mein Papa empfohlen, weil er hat dort auch „in Schein“ gmacht und mir ganz stolz erzählt hat, daß ihn der nur 1 Schilling 50 an Stempelmarke gekostet hat. Aber die Fahrschul war gut, da war so a hetziger Lehrer, der Fuchs. Mei Fahrlehrer war ein Bekannter und hat mir nach bestandener Prüfung oan (damals schon) alten BMW 2002 ti angedreht, 1/3 überteuert, wie i später draufkommen bin, aber des Auto is wahrlich jahrelang einwandfrei gloffn (oder sagt ma glaffn ?).

      2. 1966 fand die A-Prüfung auf wahrscheinlich derselben Vespa noch im Innenhof der Polizeidirektion statt, mit dem beschriebenen Ritual, Achter fahren, Handzeichen etc. Jeder kam durch und hatte einen Motorradschein, vielleicht ohne ihn je zu benützen. Ich hatte als einziger des Kurses auf den A Schein verzichtet, einen Monat zuvor raste vor meinen Augen ein all zu flotter Motorradfahrer mit seiner BMW auf der Kranebitterallee pfeisgrad in einen Traktor. Er war trotz Helm sofort tot. Die Feuerwehr spritzte dann das Blut von der Fahrbahn. Das genügte. Niemals im Leben Motorradfahren hab ich mir geschworen.

        1. Kann ich Ihnen nur beipflichten, Herr Hirsch, habe den A-Schein auch nie gebraucht, hatte nie ein Motorrad, aber damals wars halt üblich, den A-Schein mitzumachen. Glaube, werde mir auch heute kein Motorrad mehr kaufen, es sei denn, es gäbe eigene Seniorenmotorräder, ähnlich der Puch MS 50, die ich einmal hatte oder der blauen DS 50 meiner Freunde.

      3. Meine Fahrschule war ebenfalls der Harm, allerdings schon 1958. Mein A bestand auch aus einer Rollerrunde. Bei der Prüfung hatte ich die Theoretische schon gut hinter mir, bei der Praktischen mit einem Käfer erwischte es mich dann. Aber nicht wegen meines Fahrkönnens (ich hatte ja auf Baustellen schon genug Praxis gehabt), sondern weil ich auf die Frage des Prüfmenschen, wieviel Fahrstunden ich in der Fahrschule absolviert habe, ehrlicherweise antwortete: „Zwei“ (damals brauchte man wirklich nur zwei Stunden machen). „Dann kommen’ s in 14 Tagen wieder und machen’s in dieser Zeit noch zwei!“. Nach mir kam der zweite Prüfling im Auto dran, eine Dame. Die fuhr auf der Ecke Museumstraße / Meinhardstraße über den Randstein, beim Aussteigen wurde sie dann noch beglückwünscht für das Bestehen der Prüfung! Da konnte ich mich nicht mehr halten und habe diesem Menschen meine Meinung gesagt!
        Noch zum A: Schnell nachdem ich den Führerschein bekommen hatte erhielt ich von meiner Firma einen Puchroller als Dienstfahrzeug, mit einem Grazer Kennzeichen!! Ich saß sehr stolz auf diesem Fahrzeug, kurvte durch Innsbruck und meinte, alle schauen auf mich! Muss heute noch darüber lachen! Seit 1959, damals als ich dann einen VW Käfer erhielt, bin ich nie mehr auf einem motorbetriebenen Zweiradler gesessen bzw. mit so etwas gefahren – aber den A hätte ich noch!

  4. Ob links vom Fotografen die beiden Ein(bis Zwei-)familienhäuser mit ihren Gärten noch standen? Eines der beiden war von einem ehemaligen Innsbrucker SPÖ-Bürgermeister-Stellvertreter namens Untermüller errichtet worden. Seine Enkelin, die Sybille, bewohnte es bis zum Abriß und wurde dann in eine Wohnung in der Premstraße „verbracht“ (Sie entschuldigen bitte den harten Ausdruck!). Auch eine Frau Zipser wohnte in diesem Haus – und kam zu uns, um sich über die arme Sybille zu beklagen, die morgens um viere schon die Waschmaschine betätige…
    (Könnte aber auch ein Fall von Tinnitus gewesen sein…)
    Skurrile Erinnerungen, die Sie da zum Leben erwecken!

    1. Eine Frau Zipser kenn ich ich nicht, sehr wohl aber die Tierhandlung Zips in Wilten (Liebeneggstraße ?). Wenn man das Geschäft betrat, saß da ein großer Papagei und schrie sofort „Laura !“. Dann kam die Chefin (offensichtlich die genannte Laura) vom Obergeschoß über eine Holzstiege in den Verkaufsraum. Ich war mehrmals dort (warum, das entzieht sich meiner Kenntnis, hatte doch gar kein Haustier, vielleicht bin ich einfach Viecherl schaun gangen) und der Vorgang wiederholte sich wie bei dem täglich grüßenden Murmeltier. Tür auf, Laden betreten, „Laura !“ Laura kommt von oben. Auch ganz nett skurrile Erinnerungen.

      1. Schuljahr 1951/52 Hauptschule Wilten, Kochunterricht. Beim Mittagstisch des selbstgekochten Menus erzählte uns die Kochlehrerin, Frau Marta Humer, als sie gerade in ihrem wohnzimmer in der Berg Isel Villa oben saß, sei mit einem lauten Klirren der zerborstenen Fensterscheibe plötzlich ein Greifvogel benommen am Zimmerboden gesessen. Sie habe ein Handtuch über ihn geworfen und ihn oben auf den Kasten gesetzt.
        Sie sei dann zum Zips, um zu fragen, wie sie diesen Vogel weiterbehandeln solle. Vielleicht ein Käfig? Und was sie ihm füttern solle?
        „Loßn’S eahm frei! Wäu dees is a Wüdtiar! Den kenans ned dahaam hoitn wia r an Kanari odar a Paberl. Der muaß außn sein. Im Woid, vastengans!“
        Ja-aber-die Benommenheit?
        „Des gibt se! Den nemmans jetz und tragens eahm aussi und setzn eahm auf an Ast im Woid zu an Stamm zuwi – der derfangt se scho wiedar! Am nächstn Tag, wanns nachschaugn, is er scho nimmer da!“
        Herr Fink – jetzt sind S i e schuld, daß ich diese Vogelgeschichte erzählt habe!

  5. Ja, aber Sie ham angfangen mit der Frau Zipser, de mi aufn Zips bracht hat. Wie auch immer, i bin gern schuld, wenn ma dafür so herrlich luschtige Gschichtn von Ihnen kriagt. Danke Frau Stepanek, bitte weiter so

    1. Dabei habe ich Ihnen den Schluß der G’schicht vorenthalten.
      Die Kochlehrerin sagte tatsächlich „Und ich hab g’meint, das ist vielleicht ein verzauberter Prinz, der mich auf sein Schloß holen will…“
      (Lehrerinnen scheinen nur allzuoft Alter und Reifezustand ihrer Schülerinnen nicht wahrzunehmen.)
      Am Heimweg zum Westbahnhof meinte die Scharmer Annemarie zu mir:
      „Da derbarmt sie mir aber, wenn sie erscht auf an verzauberten Prinzen warten muaß!“ und fuhr heim nach Scharnitz.
      Sie ist dort in den Schwesternorden eingetreten und als „Schwester Oberin“ verstorben.

  6. auch ich machte den A Führerschein beim Harm, dafür durfte ich die Acht vor dem Wiltener Kloster beim Platz vor dem Eingang machen.
    Zum Bild noch: der Wegweiser wird den Besucher über die Lang- und Pembaurstrasse zum Zeughaus führen.
    Das Gebäude rechts wurde im Zusammenhang mit dem Bau des Eisstadions errichtet. Darin ist einmal die Vereisungsanlage und Hauptsächlich das Umspannwerk des EWI, Versorgung der Sportanlage und des Stadtteiles Pradl und Amras.

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