skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Ausgezeichnete Köpfe_Teil 7

Ausgezeichnete Köpfe_Teil 7

Konrad Fischnaler war eng mit dem Stadtarchiv Innsbruck verbunden.

Der Heimatforscher wurde am 10. Dezember 1855 in Sterzing geboren. Ein Schulwechsel führte ihn nach Innsbruck, ans Pädagogium, wo er 1874 maturierte.
Ein Jahr später fing er an der Übungsschule in Innsbruck zu unterrichten an. Nebenbei beschäftigte er sich ausführlich mit der Stadtgeschichte seiner Heimatstadt Sterzing, mit der er sich sein Leben lang beschäftigte.
1884 wurde Konrad Fischnaler Kustos im Museum Ferdinandeum. Dort begann er die Museumsbibliothek zu ordnen und neu zu katalogisieren. Auf ihn geht der Zettelkatalog zurück, der bis heute noch in Verwendung ist. Dabei unterstützte ihn seiner Ehefrau Maria, die er als seine „treueste und unermüdlichste Gehilfin“ bezeichnete. Weiters verfasste er den ersten Führer durch das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum.
Konrad Fischnaler erstellte auch den „Wappenschlüssel“. Die Wappenkartei umfasst 20.000 Dokumente, die Auskunft über wappenfähige adelige, bürgerliche und bäuerliche Tiroler Familien geben, mit zum Teil auch farbigen Abbildungen der Wappen.
Neben seiner Tätigkeit im Ferdinandeum veröffentliche er zahlreiche Aufsätze. Sein historisches Interesse galt neben Sterzing seiner zweiten Heimatstadt Innsbruck.
Aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes musste Konrad Fischnaler 1912 in Pension gehen.
Finanzielle Gründe zwangen ihn 1920 wieder eine fixe Stelle im Tiroler Landesarchiv anzunehmen. Dort erledigte er Ordnungs- bzw. Archiv- und Bibliotheksarbeiten. Nach dem Zwist über die Urheberschaft des Tiroler Ehrenbuches verließ er das Landesarchiv.
In den folgenden Jahren veröffentlichte Konrad Fischnaler die fünfbändige „Innsbrucker Chronik“, die von der Ur- und Frühgeschichte bis ins Jahr 1928 reicht. Das öffentliche, kulturelle, künstlerische und wirtschaftliche Leben in Innsbruck ist darin zusammengefasst.
Bis ins hohe Alter ging er täglich in das Innsbrucker Stadtarchiv, um dort zu forschen. Das kann vielleicht der Grund sein, dass er in seinem Testament die Stadt Innsbruck bedachte.

Im Gemeinderatsprotokoll vom 18. Februar 1938 berichtete Bürgermeister Franz Fischer:
18) Der Berichterstatter [Bürgermeister Franz Fischer] teilte mit, es sei der Museumskustos Konrad Fischnaller bei ihm gewesen und habe die Absicht geäussert, das Testament zu machen und in diesem Testament auch die Stadtgemeinde zu bedenken. Er besitzt ein Sparkassenbuch lautend auf S 25.000.-. Dieses soll dem Stadtmagistrate zur Verwaltung übergeben werden und soll der Teilbetrag von S 20.000.- für Zwecke des beabsichtigten Tiroler Künstlerhauses gewidmet werden. Weiterhin würde er der Stadtgemeinde sämtliche Möbel vermachen und eine Bibliothek von mehreren tausend Bänden. Herrn Fischnaller liegt daran, dass diese Bibliothek, die sehr wertvolle archivalische und in besonderem heraldische Werke enthält, ihn ihrem Bestande gepflegt werden. Die Kosten für diese Pflege sollen aus dem Verkauf der Möbel und den S 5.000.- vom Sparkasse-guthaben gedeckt werden.
Vorderhand soll von der Angelegenheit nicht gesprochen werden. Es wurde Herrn Fischnaller gedankt.
Wird zur Kenntnis genommen.“

Anlässlich seines 85. Geburtstag am 10. Dezember 1940 erhielt Konrad Fischnaler „als Zeichen der Anerkennung und des Dankes für seine Zeit seines Lebens für die Tiroler Heimatforschung und die Innsbrucker Stadtgeschichte geleistete rastlose Arbeit“ den Ehrenring im Auftrag vom Oberbürgermeister der Gauhauptstadt Innsbruck Dr. Egon Denz überreicht. Angedacht war diese Ehrung schon im September 1933, damals lehnte Fischnaler noch ab.

Am 14. Februar 1941 verstarb Konrad Fischnaler in Innsbruck. Eine Straße in der Höttinger Au ist nach ihm benannt.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph/G-18920, um 1907)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche