Als Marken noch Schaufenster füllten
Das Briefmarkensammeln hat in den letzten Jahren deutlich an Popularität eingebüßt. Auch meine geerbten Alben stehen seit geraumer Zeit unberührt im Regal. Dennoch erinnere ich mich gerne an die Stunden mit Vater oder Großvater, wenn wir die Marken sortierten und in dicken Katalogen nach ihrem Wert suchten. Heute ist die Nachfrage nach Briefmarken offenkundig überschaubar, während das Angebot groß bleibt – ein Grund, warum sich die Preise eher rückläufig entwickelt haben.
Die heutige Aufnahme von Jörg Thien erzählt von einer anderen Epoche, in der Briefmarken noch ein Massenhobby waren und sogar in Schaufenstern präsentiert wurden. Zu sehen sind neben den erwartbaren österreichischen Marken auch Ausgaben aus aller Welt: von Luxemburg bis Neuseeland, von Argentinien bis Somaliland. Jede Marke ist ein kleines Stück Zeitgeschichte, etwa jene zur Weltausstellung in Brüssel oder die Jubiläumsausgabe aus Liechtenstein. Letztere war allerdings eher Sammlern mit größerem Geldbeutel vorbehalten. Wie sich der Wert solcher Serien wohl heute darstellt?
Welches Geschäft Jörg Thien hier aufgenommen hat, lässt sich aufgrund des kleinen Bildausschnitts nicht mehr feststellen. Doch bleibt das Motiv ein stimmungsvoller Blick zurück in eine Zeit, in der Briefmarken Menschen auf der ganzen Welt faszinierten. Vielleicht finden sich ja auch unter unseren Leser*innen noch einige ehemalige oder aktuelle Sammlerinnen und Sammler. Ich selbst jedenfalls werde gleich wieder einen Blick in meine Alben werfen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, 04.05.04-136)
Ich hab ja auch eine umfangreiche Briefmarkensammlung von meinem Vater ghabt. Und damals, als i noch jung, frisch und knackig war, hab i bei neue Mädchenbekanntschften immer gfragt: „Darf i dir bei mir daheim mei Briefmarkensammlung zeigen ?“ Das wurde von den Damen immer begeistert angenommen und wir haben stundenlang die Marken angschaut…dann sinds heimgangen…
Das sind richtige Männer! Brav, Herr Fink!
Solch eine Auslage mit einem winzig kleinen Geschäft dahinter befand sich im Durchgang zwischen Hotel Tirol und dem Nebengebäude. Da sich im zweiten Stock dieses Nebengebäudes die Filialleitung meiner Firma befand, kam ich doch öfters hier vorbei und ließ so manchen Schilling liegen!