Auf ein Gutes Neues Jahr

Weil Rauchfangkehrer und Rauchfangkehrerinnen für Sicherheit in den Kaminen sorgen und damit zur Brandvermeidung beitragen, wurden sie zu einem Glückssymbol, das vor allem um den Jahreswechsel Hochkonjunktur hat. Da trifft es sich gut, dass uns vor wenigen Wochen das obige Blatt zuflog.

Der Rauchfangkehrer Josef Martinstetter war bereits im Innsbrucker Adressbuch von 1899 am Innrain 25 tätig. Er muss wohl 1902/03 verstorben sein, denn 1904 lautet der Eintrag bereits auf seine Witwe. Interessanterweise brachte die anno-Volltext-Suche keinen Treffer zu seinem Tod. Im gleichen Zeitraum verlegte übrigens der im gleichen Metier tätige Alois Martinstetter sein Unternehmen von der Universitätsstraße 7 in die Bürgerstraße 19, schräg gegenüber vom Eckhaus Innrain 25. Josef Martinstetters Witwe, Anna Martinstetter, leitete den Betrieb nun 20 Jahre lang, obwohl auch Josef Martinstetter jun. Rauchfangkehrer war. Erst 1924 lief der Betrieb im Adressbuch dann auf seinen Namen, womöglich aufgrund des Gesundheitszustandes der Mutter. In Ihrer Todesanzeige vom 27. März 1924 heißt es, die 65-Jährige sei „nach längerem, schweren Leiden“ entschlafen.

Wie man der Kaminfeger-Rechnung entnehmen kann, wurden die ab September 1913 durchgeführten Kaminkehrarbeiten im Haus Kapuzinergasse 6 im Jahr 1914 in Rechnung gestellt und laut Stempel im Jahr 1915 saldiert. Was gleichzeitig belegt, dass unser aller Zettelwirtschaft – die sicher Gegenstand des einen oder anderen Neujahrsvorsatzes ist – sowohl dienstlich als auch privat zuweilen einen langen Atem erfordert. In dem Sinne, nur Mut und auf ein Neues!

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, FW-M-899)