Auf ein Gelato zum Albarelli
ist man eher nicht gegangen außer man war auf Diät und präferierte daher Wassereis mit Geschmacksnote Sill. Die Funktion der industriellen Eisblöcke war es, einerseits die häuslichen und gewerblichen Kühlschränke für ein paar Stunden im Kältetauschverfahren herunterzubringen – andererseits auch die nahen Kühlfächer der italienischen Eisenbahnen vulgo Ghiaccio Compreso zu bestücken, wie das Zweitbild erläutert.
Über die Firma Tullio Albarelli gibt es Folgendes zu berichten: im Sommer 1938 übersiedelte sie von Kufstein nach Innsbruck in die Heiliggeistraße 10, Prokurist war ein gewisser Robert Huttig. Später wanderte der Betrieb an verschiedene Adressen entlang der Amraser Straße. Firmeneigentümer war der Spediteur Dr. Tullio Albarelli aus Brixen; dieser war dort als Politiker der faschistischen Partei teilweise Ortsvorstand und Bürgermeister und in den Tiroler Blättern, speziell der sozialdemokratischen Volkszeitung, folglich nicht gut gelitten. In Kufstein lebte ein Sportler namens Guido Albarelli, der viele Jahre alle Langstreckenradrennen gewann (z.B. bewältigte er die Strecke Telfs-Kufstein im Jahr 1913 in gut 3h, was zehn Jahre lang Streckenrekord bedeutete).
Ich kann mich an dieses Haus an der Einfahrt zum Frachtenbahnhof gegenüber der heutigen Garagenausfahrt aus dem Einkaufszentrum Sillpark noch sehr gut erinnern. Der erste Stock war von einer Familie mit Kindern bewohnt.
Im Beitrag https://innsbruck-erinnert.at/es-faehrt-eine-bahn-nach-wilten/comment-page-1/#comment-6795 kann man das Haus gut sehen.