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Attentat In Innsbruck (I.)

Attentat in Innsbruck (I.)

Am 23. November 1922 lauerten drei „gut gekleidete junge Herren“ dem Landeshauptmann-Stellvertreter und Bundesratsabgeordneten Dr. Franz Grüner und seiner Frau auf, als diese Völserstraße aus zurück nach Hause in die Schlossergasse spazierten. Die drei Angreifer verprügelten den Abgeordneten mit Gummiknüppeln bis er zu Boden stürzte. Seine Frau warf sich auf ihn, woraufhin die Angreifer ihm noch einige Hiebe auf den Kopf versetzten, ehe sie von ihm abließen und sich langsam entfernten.

Das politisch brisante Verbrechen war in den folgenden Tagen laufend in den Zeitungen, auch nachdem die mutmaßlichen Täter am 28. November verhaftet wurden.

Der Angriff verleitete in den Zeitungen zu Spekulationen, dass er verübt wurde, um Dr. Grüner von einer Abstimmung im Bundesrat fernzuhalten. Dort herrschte eine feurige Debatte um die Annahme der Genfer Protokolle, der Vertrag, der Österreich eine dringend benötigte Anleihe vom Völkerbund verschaffen sollte und die nationale Souveränität des Landes seitens der anderen Unterzeichner garantierten sollte.

Die Regierungsparteien unterstützen den Vertrag, die Sozialdemokraten in der Opposition versuchten ihn zu verhindern. Im Bundesrat herrschte Stimmengleichheit, womit die Sozialdemokraten die Annahme der Protokolle zwar nicht hätten verhindern, aber hinauszögern hätten können. Nun wurde spekuliert, ob man nicht versucht hatte, Dr. Grüner von der Abstimmung fernzuhalten, um die Protokolle sofort annehmen zu können.

(Signatur GoNe-002384)

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