Arbeiten mit Behinderung
Hochgradig sehbehinderte und blinde Menschen hatten es schwer im Erwerbsleben. Im Blindenheim erlernten sie das Handwerk des Bürsten- und Besenbindens sowie des Körbe-, Matten- und Sesselflechtens. Das ermöglichte ein bescheidenes Einkommen. Die eigens eingerichtete Verkaufsabteilung im Verband kümmerte sich um den Vertrieb der Blindenerzeugnisse. Meist arbeiteten die blinden und sehbehinderten Menschen zu Hause. Der Blindenverband übernahm die Sozialversicherungsbeiträge und somit erhielten sie eine Pension.
Ab 1950 verbesserte sich die berufliche Situation für Blinde und Sehbehinderte. Beginnend in Wien wurden Ausbildungen für Betroffene als Telefonist:innen, Stenotypist:innen und Klavierstimmer:innen sowie Masseur:innen angeboten. Finanziell unabhängig zu sein, ermöglichte ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Ein selbstständiges Wohnen war nun realistisch.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-38458)