Älter als gedacht
Sie zählen wohl zu den bekanntesten Brunnen Innsbrucks, die beiden neogotischen Laufbrunnen, die sich linker- und rechterhand vom Landesmuseum befinden. Selbstverständlich sind sie auch im Tiroler Kunstkataster verzeichnet, wo ihre Erichtung auf die Zeit um 1875 datiert wird. Im Archiv der Baufirma Mayr bin ich nun aber auf den oben abgebildeten Plan gestoßen, der unverkennbar diese Brunnen zeigt, und bereits im September 1853 dem Stadtmagistrat vorgelegt wurde. Gezeichnet hat ihn wohl der Innsbrucker Steinmetzmeister Anton Hohenauer. Ein halbes Jahr später, am 1. Feber 1854, meldeten die Innsbrucker Nachrichten, dass „[d]ie beiden provisorischen Brunnen am Museumsplatze […] noch im Laufe dieses Frühjahres verschwinden [werden], indem durch die Vorsorge des für die Stadtverschönerung rastlos bemühten löbl. Stadtmagistrates zwei schöne Brunnen aus weißem Marmor, welche schon in Arbeit genommen sind, dort aufgestellt werden.“ Nur wenige Monate später stand der erste Brunnen auf seinem Platz: „Der im bycantinischen [sic] Style gehaltene prächtige Marmorbrunnen in der Museumsstraße gereicht derselben zum größten Zierde, nur ist zu bedauern, daß der zweite Brunnen diesem gegenüber Heuer nicht mehr aufgestellt werden kann“, so die Innsbrucker Nachrichten am 30. August 1854. Auch im folgenden Jahr tat sich nicht viel, denn noch Ende November 1855 lesen wir: „Der zweite Marmorbrunnen neben dem Museumsgebäude wird dermal aufgestellt, wodurch die Verschönerung dieses Platzes erst eine vollständige wird.“
(StAI, Archiv der Baufirma Mayr)