Aberglaube und Zauberei in Innsbruck
Auf der Suche nach einem neuen & spannenden Beitrag bin ich in den Innsbrucker Chroniken von Fischnaler auf diese Überschrift gestoßen „Kulturgeschichte – Aberglaube, Zauberei, Gespenster.“ (S. 326-327). Das Bild habe ich passend dazu ausgewählt. Es ist ein Werk des Tiroler Malers Joseph Anton Koch von 1835 mit dem Titel „Landschaft mit Macbeth und den Hexen“ und kann im Innsbrucker Ferdinandeum bewundert werden.
Der erste Absatz erzählt vom Jahr 1485 als der Dominikanermönch Heinrich Institor (in der Fachliteratur eher unter Institoris zu finden und ursprünglich als Heinrich Kramer bekannt) in Innsbruck sieben Frauen als Hexen anklagt. Er lässt sie gefangen nehmen, verlangt ein peinliches Verhör und will sie durch Zeugen überführen. Die Geschichte nimmt mit dem Einschreiten des Juristen Dr. Johann Merwais von Wendingen eine glückliche Wendung. Er kann die Kommission in der letzten Sitzung im Rathaus von dem rechtswidrigen Vorgehen des päpstlichen Abgesandten Institor überzeugen. Die Frauen werden freigelassen, Erzherzog Sigmund übernimmt die Untersuchungskosten und der Bischof Georg Golser erklärte die Arbeit des Inquisitors Heinrich Institor für beendet und verwies ihn aus dem Bistum. Dieser Hexenprozess war der erste in Österreich und blieb der einzige und letzte große Hexenprozess in Innsbruck. Zwei Jahre nach diesem Geschehen veröffentlichte Heinrich Institor sein Werk „Malleus Maleficarum“, besser bekannt als der „Hexenhammer“. Es wird eine Verbindung zwischen dem für Heinrich Institoris fehlgeschlagenen Prozess und der Entstehung dieser Schrift vermutet. Der Hexenhammer diente als Legitimation für die Hexenverfolgung und fand weite Verbreitung.
Zu den Gespenstern kommen wir im Jahr 1650. Der Kanzler Wilhelm Bienner wurde, wie hier geschrieben steht, schuldlos hingerichtet. Damit wird die Geistersichtung im Schloss Büchsenhausen verbunden. Die dort angeblich erschienene weiße Frau wird als „das Bienner – Weibele“ bekannt.
Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, (Ph-23101 )
Autorin: Vanessa Jenewein