Weihnachtspost aus Schloss Bullerbü II
Das Schöpfen aus einem vollen Bilderschatz macht den Fotoblogger übermütig und statt Ihnen pragmatisch über die kommenden 17 Wochen in einzelnen Beiträgen die Entwicklung der Föraldrana und Barnen aus der Kaminsimsweihnachtskartlsammlung Klee zu präsentieren, kommen nun nach der gestrigen Intrada die restlichen 9 Weihnachtsgrüße aus dem Venedig des Nordes (Wikipedia nennt übrigens gleich 12 Städte, die gelegentlich in der allgemeinen Metaphern-Verarmung so genannt werden).
Wir erreichen chronologisch die mittleren 1990er Jahre. Das ist die Zeit, die bei jungen Mitmenschen große Verwunderung über die zu dieser Zeit gewählten Frisuren und Kleidungsformate auslöst. Wenn Sie den Ugly Ski Day in der Axamer Lizum kennen, dann fallen Ihnen vielleicht, auch ohne dort oben dabei gewesen zu sein, die outfits der jugendlichen Gruppen beim (ist das vorher oder nachher?) Aufwärmen im Stadtgebiet ins Auge. Lila Overalls, türkise Anoraks, Stirnbänder aus Fleece, so stellen sich die großteils zu dieser Zeit noch nicht geborenen Stadtteilnehmer:innen den look der 1990er vor. Und sie haben gar nicht so unrecht.
Nach dieser Trigger-Warnung können wir uns doch noch anschauen, in welcher Form weiland so ganz normale Royals wie Du und ich ihre Weihnachtsgrüße versendet haben. Das Kärtchen außen war, wie das Titelbild verrät, immer schlichtest, geziert nur vom gemeinsamen Monogramm von Silvia und Carl 16 Gustaf.
Eine liebe Freundin, die nun in Graz lebt, war in unserer Umgebung die ungekrönte Königin der Schulterpölster. Diese waren besonders beim Tragen zu groß geschnittener Sakkos ein unverzichtbares Stopf-Accessoire und manche Trägerinnen brauchten gefühlt Jahrzehnte, um diesem modischen Unfug auch wieder abzuschwören. Carl XVI Gustaf hörte seinerseits etwa 1995 auf, sein Haar zu färben, was ihm eine gewisse Royale Aura verlieh, natürlich auf Kosten des Images eines jugendlichen Draufgängers, auf das sich besonders Männer über 50 gelegentlich noch einmal kurz erfolglos umstylen wollen; hier hatte sicher Silvia ein Machtwort gesprochen. Im Jahr 1996 waren offenbar alle Kinder gleichzeitig (wie das bei uns in der Familie bei pubertierenden Monstern genannt wird) in einem schwierigen Alter, weshalb ein gemeinsames Familienbild nur über das neue Software-Wunder Photoshop konstruiert werden konnte. 1997… Ski Day, 1998 mit Jürgen Drews im Kornfeld… dann einige Jahre Bilder voller Orientierungslosigkeit, Kampf um die Beziehung, alles was ein Alter Schwede selbst so von zu Hause kennt. 2002 dann Rückkehr in den Olymp via klassizistischem Rahmen (im Schwedischen Heimatmuseum für Römische Geschichte?).









Disclaimer: Der Autor diesen Beitrags hat ein bekanntes Möbelhaus in Innsbruck noch nie freiwillig betreten. Sein Auto ist ein im belgischen Gent zusammengebauter Volvo 740, die beste Nachbarin von allen eine tiefenentspannte Malmöerin. Tolles Land, großartige Menschen. Nur den Kaffee kann man vergessen.