Zu Besuch in der Stadt an der Rienz
Da ich dieses Wochenende bei meiner Familie im Pustertal verbringe, nutze ich die Gelegenheit, um Sie mit diesem Blogbeitrag über die österreichischen Landesgrenzen hinaus in die kleine, aber feine Stadt an der Rienz zu entführen, die ich auf meinem Heimweg passiert habe.
Bruneck (italienisch Brunico, ladinisch Bornech) wurde vom Brixner Bischof Bruno von Kirchberg gegründet und 1256 erstmals urkundlich erwähnt. Auf Bruno geht der Name der Stadt zurück, die lange Zeit nur aus zwei Häuserreihen bestand. Der Bischof veranlasste auch den Bau einer Ringmauer und einer Burg, die heute noch auf einem Hügel über der Stadt thront. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde ein Teil der Waren im Handel zwischen Venedig und Augsburg durch das Pustertal geführt und in Bruneck zwischengelagert, wodurch Wohlstand und Ansehen stiegen. 1723 zerstörte ein Großbrand weite Teile der Stadt, auch die spätmittelalterliche Kirche im Oberragen. 1850 wurde an ihrer Stelle die heutige Brunecker Pfarrkirche errichtet.
Auf der Postkarte im Titelbild sieht man die Doppeltürme der Pfarrkirche am linken Bildrand. In der rechten Bildhälfte kann man den Zwiebelturm der Rainkirche und den Spitzturm der Kirche des Ursulinenklosters erkennen.
Im Archiv habe ich noch eine zweite Postkarte ausgegraben, auf der die untere Stadtgasse mit den beiden Häuserreihen abgebildet ist, die den ursprünglichen Kern von Bruneck bilden. Ganz hinten sieht man eines der Stadttore: das nach dem Kloster benannte Ursulinentor. Direkt daneben schließt das weiße Klostergebäude an. Heute sind die Klostermauern übrigens gelb gestrichen und beinhalten eine Schule. Und was sich sonst noch am Brunecker Altstadtbild geändert hat, können Sie gern selbst vergleichen.


(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-12039, Ph-12034, Privat)
Elisa Wasserer