Der Bau der Nordtiroler Eisenbahn – Der Start Innsbruck
Der Startpunkt unserer Reise ist erwartungsgemäß der Bahnhof von Innsbruck. In der wunderschön kolorierten Lithographie ist das Bahnhofsgebäude klar zu erkennen, noch frei auf der grünen Wiese stehend. Geplant wurde das Gebäude von Franz Czwerwenka, dem Leiter der Zivilbauleitung. Zu seiner Zeit galt es als eines der schönsten Bahnhofsgebäude der Monarchie.
Mit der Eröffnung der Strecke zwischen Kufstein und Innsbruck 1858 nahm das Bahnhofsgebäude seinen Betrieb auf. Eine noch größere Bedeutung erlangte der Bahnhof mit der Inbetriebnahme der Brennerbahn im Jahr 1867. Durch den zunehmenden Zugverkehr über den Brennerpass war der Bahnhof bald zu klein, weshalb Aufnahmegebäude und Bahnsteighalle umgebaut wurden.

Wie sehr sich das Bild am Bahnhof nach 50 Jahren verändert hat sieht man auf dieser Aufnahme aus dem Jahr 1911. Die einst freien Flächen waren allesamt schon verbaut, und das auf der Lithographie noch imposant wirkende Bahnhofgebäude wirkt klein.
Am 1. Jänner 1924 übernahmen die Österreichischen Bundesbahnen die österreichischen Strecken der damaligen Südbahngesellschaft. Im Zuge des gestiegenen Verkehrsaufkommens wurde der Bahnhof 1927 nochmals erweitert und umgebaut. Die Abfahrtshalle erhielt 1928 Fresken von Rudolf Stolz, die Bahnsteige wurden mit Unterführungen versehen, und statt einer großen Bahnsteighalle errichtete man kostengünstigere Bahnsteigdächer. Leider wurde der Bahnhof am Ende des Zweiten Weltkriegs durch alliierte Bombenangriffe vollständig zerstört.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Bi-k-652-16, Ph-5311)