Schmucke Saggenvillen in der Gänsbacherstraße

Das Titelbild dieses Beitrags zeigt ein gleich zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstandenes schwarz-weiß Foto eines unbekannten Fotografen, das für die Bildseite einer Postkarte verwendet wurde. Diese Karte ist am 13. März 1907 gelaufen. Ein seitlicher Aufdruck auf der Adressseite zeigt, dass die Karte im „Verlag M. Holzer, Innsbruck, Claudiastr.“ erschienen ist. Die Karte trägt den Titel „Innsbruck. Gänsbacherstraße.“.

Abgebildet ist ein Teil der Gänsbacherstraße, die nach dem Tiroler Komponisten und Domkapellmeister in Wien, Johann Gänsbacher, benannt wurde. Gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden entlang dieser Straße einige herrschaftliche Villen, die auf sehr großen Grundstücken standen.

Auf dem Foto stechen ein paar Gebäude besonders ins Auge: Auf der rechten Seite im Bildvordergrund, an der Ecke Claudiastraße / Gänsbacherstraße, sieht man einen Teil des Eckhauses, Claudiastraße Nummer 11. Es wurde in den Jahren 1901 bis 1902 als Zinsvilla von Johann Huter als Bauherr und Baumeister erbaut. Gleich dahinter, in der Gänsbacherstraße Nummer 11, befindet sich eine Villa mit Mansardendach, Erker und Loggien, die ebenfalls von Johann Huter im Jahr 1902 errichtet wurde. Schon kurz nach der Fertigstellung wurde das schmucke Gebäude an Gräfin Maria Wolkenstein verkauft. Auch die daneben gelegene Villa, in der Gänsbacherstraße Nummer 9 wurde von der Firma Johann Huter im Jahr 1901 im Heimatstil für Oberbaurat Carl Neuner erbaut.

Alle Villen in der Gänsbacherstraße besaßen zum Zeitpunkt der Fotoaufnahme begrünte Vorgärten und die Gehsteige waren auf beiden Straßenseiten mit frisch gepflanzten Bäumen zur Fahrspur hin abgegrenzt.

Über die Villa Scala in der Gänsbacherstraße 6 ist bei „Innsbruck erinnert sich“ bereits folgender Beitrag erschienen: Die Scala in Innsbruck – Innsbruck erinnert sich

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-31059)