Ein beliebtes Ausflugsziel
Das pittoreske Städtchen Rattenberg wurde bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts als lohnenswertes Ausflugsziel entdeckt. Zahlreiche Ausflügler schickten von dort ihren zu Hause gebliebenen Verwandten und Bekannten eine Postkarte mit einer Ortsansicht und einer mehr oder minder kurzen Grußbotschaft. Beide in diesem Beitrag gezeigten Postkarten entstanden an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert. Das Titelbild zeigt ein am 30. Juli 1903 gelaufenes Exemplar, dessen Stempelprägung in der rechten unteren Ecke auf Fritz Gratl als Fotografen und Verleger hinweist. Im Bildvordergrund sieht man ein auf einer Sandbank liegendes Holzboot mit der Aufschrift „K. K.“. Die zwei männlichen Personen, die sich im oder neben (?) dem Boot befinden, wurden möglicherweise erst nachträglich in das Bild eingefügt. Hinter dem Boot kann man eine Person, die an einer Staffelei sitzt, erkennen. Den Bildhintergrund bildet eine Ansicht der Stadt Rattenberg mit der Ruine der Burg Rattenberg auf der rechten und dem Augustiner-Serviten-Kloster, der Klosterkirche und den umliegenden Häusern auf der linken Bildseite.
Die nächste Abbildung zeigt eine am 28. Juli 1905 gelaufene Postkarte für die ein ähnlicher Bildausschnitt – allerdings aus einer etwas größeren Entfernung – gewählt wurde. Am linken Bildrand kann man bei dieser Aufnahme einen Teil der hölzernen Innbrücke erkennen. Das Holzboot mit der Aufschrift „K. K.“ ist auch auf dieser Postkarte abgebildet. Die Karte trägt auf der Adressseite folgenden Herstellerhinweis: „Verlag v. Jac. Armutter Buchhandlung Rattenberg (Tirol)“.

(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 4-32, Sommer-4-31)