Wo heut‘ die Skispringer runterhüpfen…
…haben schon vor mindestens 2500 Jahren Leute gelebt. Die Terrassen auf denen sie sich erstreckte, sowie die Wälle und Gruben, die das Gelände sicherten, sind bis heute teilweise in der Landschaft zu erspähen.
Die Siedlung selbst fand sich im flacheren Teil des Bergisel und war gegliedert durch mehrere große, aber leider unerforschte, künstlich angelegte Gruben. Möglicherweise handelte es sich hierbei um Opfergruben, wahrscheinlicher sind jedoch Grubenhäuser, also Wohnhäuser die in den Boden ein getieft wurden.
Auf dem heutigen Bild dargestellt ist die Notgrabung von 2002 – ein Jahr, das einige unserer Leser vielleicht als das der Neuerrichtung der Skisprungschanze erkennen werden. Unter extrem hohem Zeitdruck legten Archäologen zu Dokumentationszwecken hier möglichst viel der Siedlung frei. Nach Zuschüttung der geöffneten Grabungen konnte dann mit dem Bau der Schanze begonnen werden.
Nicht nur Zeitdruck, sondern auch Raubgräbern fiel die kleine Siedlung zum Opfer – Personen, die heimlich alte Stätten oder geöffnete Grabungen durchwühlen in der Hoffnung auf Funde, die entweder ihre Privatsammlungen oder Geldbeutel bereichern. So wurde von der Bergisel-Stätte eine seltene keltische Münze von sowohl hohem historischem als auch nicht unerheblichen materiellen Wert entwendet.
Seit 2002 wurden vereinzelt weitere Grabungen abseits der Sprungschanze durchgeführt – in viel kleinerem Umfang, dafür aber ohne Stress. Funde in diesen Grabungen deuten dabei sogar darauf hin, dass die Besiedelung des Bergisels möglicherweise sogar auf 5000 Jahre zurückgeht!
(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-27911, Provenienz Hr. Sommer)