Beselepark und Sportplatz
Der Beselepark am Westfriedhof sieht derzeit recht chaotisch aus. Absperrungen, Baumaschinen, etc. zieren die Parklandschaft. Grund dafür ist die Neugestaltung des Erholungsortes. Bereits im November letzten Jahres starteten die Umbaumaßnahmen und eine Eröffnung ist für Juni 2025 geplant. Gespeist durch Ideen aus der Bevölkerung entstehen neuen Sport- und Spielemöglichkeiten, wie etwa ein Karussell, Schaukeln, eine sogenannte Fitnessmeile und zwei Tischtennistische.
Passend zu der aktuellen Baustelle zeigen wir Ihnen einen Plan des Stadtbauamts aus dem Jahr 1947. Zwar geht es hier hauptsächlich um den Sportplatz Wilten-West, aber der Beselepark wird unweigerlich erwähnt und eingezeichnet. Leider scheinen wir keine Aufnahmen vom Sportplatz vor der Neugestaltung der Umkleidekabinen in den 1970er Jahren zu haben. Daher kann ich Ihnen kein Vergleichsbild über die Ausführung dieser Pläne liefern. Zumindest der Eingangsbereich sollte in dieser Form erbaut worden sein, denn laut einem Kommentar von Herrn Hirsch in diesem Beitrag würde die Beschreibung passen. Bei dieser Gelegenheit erdreiste ich mich und würde Herrn Hirsch bitten, seine Erinnerungen zum Sportplatz mit uns zu teilen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Pl-189-01)
Diese 1947 geplanten Umbaumaßnahmen dürften 1949 abgeschlossen worden sein. Lt. den Tiroler Nachrichten vom 6. Okt. 1949 (S. 9) wurde der Beselesportplatz am 5. Okt. 1949 offiziell eröffnet.
Auch die IN erwähnen in ihrer Ausgabe vom 8. Okt. 1949 (S. 8) die Eröffnung und weisen dabei daraufhin, dass der Platz offiziell nicht als „Besele“ sondern als „Sportplatz Wilten-West“ bezeichnet wird.
Beide Meldungen sind relativ kurz gehalten und geben so gut wie keine Beschreibung zur neu gestalteten Anlage, außer zu den Platzausmaßen (60 x 100 m) und zur Nachtbeleuchtung (unzureichend für Nachtspiele).
Eine kurze Geschichte zum Sportplatz Wilten-West gibt es im Amtsblatt Nr. 9 des Jahres 1953: http://www.literature.at/viewer.alo?objid=1031110&viewmode=fullscreen&scale=1.67&rotate=&page=3
Ich hätte ja wieder 2 Fotos…zumindest für Herrn Roilo:
https://postimg.cc/CBshT3wp
Wie alt dieses Foto ist, kann ich nicht sagen, zumindest steht der Mandelsberger Block schon, von dem aus das Foto aufgenommen worden sein muß. Jedenfalls fehlt die Tribüne (siehe https://innsbruck-erinnert.at/ernsthafter-sport/ mit einem unernsten Titelbild), die fehlt aber auch noch am Luftbild von 1953, auf welchem der Kassenbereich schon zu sehen ist. Andererseits haben die zahlreichen Plakate so einen Fünfzigerjahre touch.
Der Kassenbereich ist, wie am Plan dargestellt, in seinem Planken-Wild-West Look (Wilten-West eben) genau so wie ich ihn in Erinnerung habe.
Dr. Herbert Geiler hat ein Foto vom Stadtarchiv, welches, wenn man genau hinschaut, rechts hinter den Bäumen diesen Holzverschlag teilweise zeigt. Für Herrn Roilo: https://postimg.cc/D47rd4vk
Aus https://www.innsbruck.info/blog/de/menschen-geschichten/das-runde-das-eckige-und-die-wichtigste-nebensache-der-welt/ entnehmen wir, dass der Beselesportplatz einmal sogar eine Vorreiterrolle gespielt hat, auf ihm wurde der erste Innsbrucker Kunstrasen angebaut.
Ansonsten habe ich im ersten Beselebeitrag vom 17. September 2021 das meiste was ich weiß kommentiert, sogar dem Strauch mit seinen weißen Knallerbsen und dem gelben Querrippbordstein ließ ich Erwähnung angedeihen.
Und dass ich den Herrn Schuchter, der nur zu gut wußte, dass man uns Rotzpiepen mit eisener Faust niederhaltenn mußte 😉 , einen grantigen Charakter zuschrieb, tut mir nach nochmaligem Lesen leid. Sein Umfeld, die Umkleidekabinen und seine Wirkungsstätte, ist mir bis heute in einwenig unheimlicher Erinnerung. Dort trafen sich auch Stadtviertelfremde, immer eine Quelle ungebetenen Zoffs. Schuchter sorgte für Ruhe.
Als erstes verschwand die alte Zuschauertribüne. Auf die Gelegenheit, den bei einem Roten Falkenfest durch die Ritzen hindurch gefallenen Bonsammlung für die einzelnen Lustbarkeiten wiederzuerhalten, verzichtete ich. Die resolute Frau Fischnaller sorgte damals gegen den sozialistischen Widerstand für einen Ersatz.
Nächstes Opfer war dann ziemlich zeitgleich mit den alten Umkleidekabinen und Schuchters Welt das Holztor mit den beiden Kassen. Ich glaube, sie ragten in den Bereich hinein, der für die WIederaufstellung der alten Feldkapelle vorgesehen war als sie der großstädtischen Verlängerung des Südrings weichen mußte.´Der alte Name Feldkapelle ging dabei leider verloren. Das Bundesdenkmalamt im fernen Wien bezeichnet sie völlig falsch als „Egger Lienz Gedächtniskapelle“.
Noch eine kleine Erinnerung an den Eislaufplatz: Der Betrieb dauerte bis in den Abend. Als Kind konnte ich vom Balkon aus den hellen Lichtschein bewundern und ich lauschte andächtig der in unserer Familie nie gehörten Schlagermusik, die unter anderem zum Repertoire des Discjockeys gehörte, der damals keine Ahnung von dieser Bezeichnung hatte.