Flucht in die Geschichte! Rarität aus unserem Bücherabverkauf
„Seine letzte Wahrheit nimmt jeder mit sich. So betrauern wir bei jedem Tod nicht nur, daß einer von uns gegangen ist, sondern auch, daß mit ihm eine ganze Welt des Erlebens und Erfahrens von dieser Erde verschwindet in eine dunkle, uns unfaßbare Ewigkeit.“ Diese Worte bindet ein Schriftsteller zu Beginn von Gertrud Fusseneggers Jirschi oder Die Flucht ins Pianino (1995) in seine Grabrede ein. Der Schriftsteller hatte einige Zeit davor vom Toten den Auftrag übernommen, dessen Lebensgeschichte aufzuschreiben. Sein Wunsch, „lange Gespräche zu führen, viele Fragen zu stellen, alle Stationen dieses Lebens […] so genau wie möglich zu erforschen“ war jedoch vom Gegenüber boykottiert worden. Anstatt zu reden, sandte der Mann ihm unzählige Briefe, die jedoch nur Randnotizen enthielten, „dazu Fotos, eigene und fremde […] dazu längst abgelaufene Theater- und Kinokarten. Der Schriftsteller hatte wenig Freude an dieser Post.„
Wir hätten natürlich schon Freude an solcher Post. Und gleichermaßen ist es auffallend und bedauerlich, dass sich in Nachlässen vielfach die erwähnten, scheinbar belanglosen Objekte finden, und wenig, meist viel zu wenig Dinge, mit denen man die Menschen, ihr Denken und Fühlen wirklich fassen könnte. Einem Gespräch und unseren Fragen haben sie sich ja bereits entzogen. Und so bleiben oft nur einige wenige Schlaglichter übrig und man stellt sich die Frage, nach der unwiederbringlich verlorenen Welt ihres Erlebens und Erfahrens…
Wie es dem Schriftsteller dennoch gelang, die Geschichte des Mannes zu schreiben, das können Sie selbst herausfinden. „Ein Flüchtlingsschicksal, wie es wohl nur in unserem Jahrhundert vorkommen kann, das den Betroffenen von Böhmen aus rund um den Erdball führt„, sollte es laut Klappentext werden. Man ist versucht, in der Rückschau hinzuzufügen, dass das zwar stimmen mag, unser aktuelles Jahrhundert aber leider ebenfalls Tag für Tag zuhauf seine eigenen Flüchtlingsschicksale hervorbringt.
Die Erstausgabe dieses Buches, persönlich signiert von Gertrud Fussenegger, können Sie bei unserem Bücherabverkauf zu einem äußerst attraktiven Preis erstehen. Ein perfektes Geschenk für Literatur-, Geschichte,- Weltreise- und Musikinteressierte. Aber schnell sein, sonst schnappt es Ihnen am Ende noch jemand vor der Nase weg!
Hard facts: Abverkauf von doppelten Bibliotheksexemplaren und Büchern aus unseren eigenen Publikationsreihen, noch bis 22. November.
Ort: Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Badgasse 2, EG.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 09:00-17:00 Uhr
Vorbeischauen lohnt sich!