Zelteln
Der Zweite Weltkrieg ist schon ein paar Jahre her und vor allem schon lange verdrängt und vergessen. Erster Wohlstand macht sich breit. Auch die Mobilität.
Unser heutiger Blick zeigt uns den bekannten Campingplatz in der Reichenau. Die Oldtimer-Spezialisten finden leider nur ein Auto zur lustvollen Identifizierung. Die Motorräder sind wohl zu klein. Wohnwägen gab es zwar schon, waren aber noch sehr rar. Also wohnt man im Zelt. So weit so klar.
Jeder, der schon einmal ein Zelt aufgestellt hat – meistens Männerarbeit, weil die können Alles – kennt die Problematiken, die hier auftreten. Ich kann und will jetzt nicht über eigene Erlebnisse berichten. Mr. Bean.
Ich will auf was Anderes hinaus: Die meisten der hier vorübergehend Wohnenden reisen per Motorrad an. Das mit dem Gepäck ist da schon eine Herausforderung. Aber noch rätselhafter erscheint mir, wie man mit dem Stangelwerk fürs Zelt umgegangen ist. Zumindest einige der Zelte verfügen über Stangen. Wie geht das auf einem Motorrad???
Damit ist das Foto aber noch nicht ausreichend wertgeschätzt. Da gibt es am orographisch linken Innufer noch Einiges zu entdecken. Beispielsweise die bis heute noch in der Landschaft erkennbare Leitung des Wasserkraftwerkes Mühlau. Oder die beiden Wunden in der Landschaft.
An dieser Stelle sei wieder einmal auf Douglas Adams und seinen Roman „Per Anhalter durch die Galaxis“ wieder einmal verwiesen, der hier seinen ersten Gedanken erlebt haben könnte/dürfte/sollte. Aber das ist eine andere Geschichte…
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Ph-36.549)
Der DKW Schnelllaster-Bus sticht sofort ins Auge.
Zu Ihrer Fragestellung Herr Morscher: die meisten Zeltstangen sind aus mehreren Teilen zusammengesteckt, viele dieser Zelte haben nur zwei Stangen, der Rest des Zeltes wird durch die Abspannleinen, die natürlich im richtigen Winkel gespannt werden müssen, in Form gebracht. Mich würde eher das Volumen der zusammengelegten/zusammengerollten Zelte aus den damals gebräuchlichen Stoffen für den Transport am Motorrad interessieren. Das dürfte um einiges mehr an Platzbedarf als die heutigen dünne Zeltstoffe gehabt haben.
Fun fact: von dem im Bild offenbar gerade frisch gepflanzten beeindruckenden Pappelwald (ob es nur Pappeln waren und nicht auch Platanen o.Ä., weiß ich jetzt nicht), den ich als Kind noch selber am Gelände des bereits aufgelassenen Campingplatzes gesehen habe, stehen einige Bäume heute noch immer, weil bei der Errichtung des dortigen Senior:innenheims und der Wohnsiedlung auf deren Erhalt geachtet wurde. Darauf hat mich erst kürzlich jemand hingeweisen. Diese großen alten Bäume finden sich in den Innenhöfen der Wohnsiedlung und entlang des Uferparks.