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Heute Ist…

Heute ist…

…der erste Sonntag im Oktober und damit in den USA der „Change A Light Day“ oder etwas hochtrabend auch „Change a Light, Change the World Day“. Dieser Feiertag feiert heute übrigens seinerseits sein 25-Jahr-Jubiläum, geht er doch auf eine gleichlautende Kampagne aus dem Jahr 1999 zurück. Betreiber war das US-amerikanische Umweltzeichen Energy Star (das 1992 gegründet wurde und damit wohl eines der ältesten noch bestehenden Umweltsiegel ist), welches sich der Förderung energiesparender Gerätschaften und Bauweisen verschrieben hat (kuriose-feiertage.de).

Der „Tausche eine Glühbirne-Tag“, wie er etwas sperrig auf Deutsch heißen würde, mahnt zur Auswechslung veralteter Glühbirnen zugunsten von energiesparenden Modellen. 1999 war das wohl die nach gefühlten zehn Minuten hell werdende Energiesparlampe anstatt der (nicht so guten) alten, seit mittlerweile einem Jahrzehnt abgeschafften herkömmlichen Glühbirne. Inzwischen geht es ja ziemlich in Richtung LEDs und heißt auch nicht mehr Glühbirne sondern „Leuchtmittel“. Inklusive so manchem neuen Unfug, aber das ist ein anderes Thema.

Parallel zum Umweltgedanken (von dem die Kundinnen und Kunden zuweilen per Verordnung überzeugt werden mussten) warben Glühbirnenhersteller natürlich immer auch mit Ersparnisgründen für ihre Produkte. So wie auf dem heutigen Titelbild, einem Plakat aus dem Jahr 1949, das „bis zu 20% mehr Licht blei gleichem Stromverbrauch“ verspricht. Interessant aus heutiger plasik-lastiger Zeit erscheint auch die Verpackung der Doppelwendellampe (NB Wendel-Lampe, nicht Wende-Lampe), in einem Kartonzylinder.

Gedruckt hat das Plakat die im 19. Jahrhundert gegründete Wiener Firma „Brüder Rosenbaum“. Sigmund Rosenbaum, der Sohn des Firmengründers, und dessen Sohn Rudolf retteten sich 1938 mit der Emigration nach Griechenland und Ägypten, wo Sigmund 1945 auch starb. Rudolf kehrte offenbar später nach Wien zurück, zumindest verstarb er dort 1965. Wie dieses Plakat zu uns ins Stadtarchiv gekommen ist, weiß ich nicht. Aber was ich weiß ist, dass es auch im Nachkriegs-Innsbruck zu sehen war, wie das untenstehende Bild belegt:

Was man mit der am heutigen Tag herausgeschraubten, noch funktionsfähigen Glühbirne eigentlich tun soll, das erschließt sich mir übrigens nicht ganz. Am besten während des Jahres immer eine ausgebrannte Lampe in einer wenig genutzten Fassung lassen, um den Glühbirnentag so richtig zelebrieren zu können. In dem Sinne: Change a Light, Change the World. Oder machen Sie etwas anderes, das gut für unsere Umwelt ist!

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Pt-1151; KR-NE-2831)

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare
  1. Ein hochpolitisches Thema, daher nichts weiter hiezu als der Bericht, daß ich eine um die Jahrhundertwende beim Schuler gekaufte Energiesparlampe wider alle Naturgesetze immer noch brennend eingeschraubt habe. Inklusive noch nicht benutzter Reservelampe und zwei 10 Schilling Gutscheinen, einlösbar bei Rückgabe der ausgebrannten.

    Mindestens gleich amüsant als die zahllosen Versuche einen Planeten zu retten ist der Blick auf die winterliche Plakatwand in der Salurnerstraße. Neben der Lampenreklame gab es da die berühmten Kirstein Blockmalz Zuckerln, den Kathreiner Kaffeeersatz und die bis heute erhältlichen Gloriette Hemden mit dem Vorzug, ein Wiener Hemd zu sein. Es gastierte das Strub Quartett, und ein Vortragender erklärte uns den Umgang mit Gott. Ein anderes anscheinend wichtiges Thema waren Informationen „Zur Rechtskrise(?) der Gegenwart“
    Ein kleiner „Einileger“ ist das Smartplakat, welches man (= ich) bei flüchtiger Betrachtung voreilig als Zigarettenwerbung abtat. Smart ist hier aber der Strahlemann, der Smart Rasierklingen verwendet. Slogan „Kein Bart zu hart“. Echtes Rätsel bleibt neben unleserlichem Kleingedrucktem das Plakat mit den zwei weihnachtlichen Kerzen und dem kryptischen CO/ÖC,COG,GÖC oder GOG. Und weiß jenad, welches Produkt mit Perfekta gemeint war?
    Kleines Aha-Erlebnis auch die Sichtung des Zeitungsgeschäfts der Fa. Möldner, heute nur mehr ein Faschings- und Haloweenbedarfshandel. Was wohl aus dem Tapezierermeisterbetrieb des Ludwig Melzer geworden ist? Das Adressbuch endet mit Eintragungen vor dem Krieg.

    Aber es geht ja um die Leuchtmittel für mittlere Leuchten. Tschuldigung.

  2. GÖC = „Genossenschaft Österreichischer Konsumenten“ – wobei ich nicht sagen könnte, ob das ein sich nicht durchgesetzt habender neuer Name für den „Konsum“ (die „Konsum-Genossenschaft“) war (was ich fast glaube!) – oder ein Konkurrenzunternehmen…..

    1. Da hätt ich besser v o r h e r googeln solle!
      Ich berichtige auf
      „Genossenschaft Österreichischer ConsumVEREINE“, welche sich – um billigere Einkaufspreise zu erzielen – eben zu einer Einkaufsgenossenschaft zusammengeschlossen haben.
      Und zum Thema „Perfekta“ – die Firma stellte elastische Bandagen, sowie Binden und andere Artikel für den Sanitätsbereich her.

      1. Vielen Dank für die Auflösung! Ich hab nicht einmal genau lesen können ob es CÖG oder GÖC heißt. Perfekta ist mir jetzt, wo Sie es schreiben, wieder erinnerlich.

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