Zeichnen kommt von Czichna
Die Firma C. A. Czichna hat in Innsbruck viele besonders schöne Arbeiten hinterlassen; als Mischgewerbe von Kunst mit Litho-Karto-Fotografie steht gefühlt unter jedem zweiten ordentlich gearbeiteten Stich aus der Mitte der 19. Jahrhunderts dieser Name. Gegründet 1841 vom im heutigen Batelov (vormals Battelau, ein böhmischer 200-Einwohner-Flecken gelegen auf halbem Weg zwischen Budweis und Brünn) geborenen Carl Alexander, weitergeführt von Sohn Carl Anton Czichna. Auch hier bei uns gibt es viel aus dem Hause und über das Czichna-Haus zu finden. Herr Auer hat ja schon einmal angeregt, den Gratls, Czichnas und Redlichs ausfühlichere Serie zu widmen – wie es in den Stuben ausgesehen hat, hat Kollege Aichner für die Firma Redlich mit außergewöhnlichen Fotos dokumentiert.
Ein Stadtplan ohne Datierung kann hier in unserer Runde normalerweise schnell mit „ziemlich sicher vor…“ und „ganz sicher nach…“ eingeordnet werden. Die Eisenbahn kommt bereits ein Zeit lang aus dem Unterinntal und fährt auch schon zum Brenner. Der Wiltener West-Friedhof ist angelegt. Die Anichstraße und die Klinik-Pavilons fehlen, eine Glasmalerei steht in der grünen Wiese… also werden wir uns in den 1870ern bewegen. Genauere Vermutungen sind willkommen.
Die hier wie immer interaktiv zu betrachtende Karte ist recht freizügig bei der Benamsung dezentraler Straßen wie bei der Möndel Gas (laut aussprechen hilf bei der Übersetzung), freut sich über das Pradler Sommer-Theater und wähnt die Redoutensäle in der Legende als jesuitische Einrichtung.