Die Eisenbahnbrücke bei Brixlegg (Teil 3/3)
Teil 3: Gut Ding braucht Weile
Auch die zweite Notbrücke über den Inn bei Brixlegg hatte nicht lange Bestand. Erbaut wurde sie aus 25 m langen Tragwerken, die auf sechs Holzjochen gelagert waren. Eine sichere Überfahrt der schweren Zugsgarnituren war daher nicht gewährleistet. Aufgrund dessen wurde sehr bald parallel neben der alten Brücke mit der Planung und Errichtung einer neuen, auf schwerem Mauerwerk errichteten Brücke begonnen. Die Baukosten beliefen sich damals auf umgerechnet 1,5 Mio. Schilling – dies war eine gewaltige Summe. Jedoch bestanden die Besatzungsmächte auf eine schnelle Durchführung, da sie stark daran interessiert waren die wichtige Verbindung zwischen Wien und Paris in ihren Besatzungszonen schnell und sicher befahrbar zu machen.
(Stadtarchiv und Stadtmuseum Innsbruck, KR-PH-470)
In der zweiten Hälfte des Zwanzigesten Jahrhunderts stiegen der Personen- aber auch der Güterverkehr drastisch an. Zusätzlich forderte die rasante Entwicklung innerhalb der Eisbahntechnologie eine ständige Überholung und Nachbesserung der Brücke.
Eine aufwendige und schwierige Sanierung erfolgte im Jahre 2009, da die zwei Brückenpfeiler durch zahlreiche Hochwasser unterspült wurde. Zur Festigung der Pfeiler kam eine Spezialtiefbaufirma zum Einsatz die 230 Bohrpfähle pro Pfeiler in den Untergrund trieb. Während dieser Arbeit wurde die Zeit auch genutzt um nach Kriegsrelikten zu suchen, da die erste Brixlegger Eisenbahnbrücke – die Marmorbrücke – Ziel von Luftangriffen im II. Weltkrieg war. Und tatsächlich – die professionierten Taucher konnten mit Spezialgeräten einige Granaten aus dem Flussbett bergen.
(Claudia Frick)
(Titelfoto: Stadtarchiv und Stadtmuseum Innsbruck, KR-NE-852)
Die bestehende Eisenbahnbrücke bei Brixlegg. Aufnahme vom 25.03.2024, Claudia Frick.