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Puch Bei Dem Bach

Puch bei dem Bach

Da der Kollege Bürgschwentner trotz gefinkelt gelegter falscher Fährte ins Unterland gestern eine veritable Erinnerungslawine an Leiblfing ausgelöst hat, gleich noch einmal die Szene mit dem originellen Spitzzwiebelturm.

In Momenten, wen der Inn gerade sehr hoch ist und natürlich auch unseren Arbeitsplatz in der Badgasse in ein Tränenmeer zu verwandeln droht, soll man ja nicht noch Öl ins Überschwemmungswasser schütten (nebenbei: unglaublich wie so ein fast übergehender Fluss stinkt). Das ist ja nun vorbei und wenn man den Hochrechenkünsten der Klimaskeptiker traut wird erst wieder in 100 Jahren ähnliches auf uns zukommen.

Die Szene des Titelbilds ist aus der Sammlung Walter Kreutz und ist laut seiner Notiz im Jahr 1939 entstanden. Wenn man sich die Situation auf der Landkarte ansieht, ist hier ein klassisches Überschwemmungsgebiet für ausweichende Flüsse in Funktion, die Tiroler Straße ist an der Stelle zwischen Fels und Fluss eingezwickt und wenn man dem fahrenden Volk so zusieht, scheint alles niemanden besonders zu beunruhigen. Ganze Radlkolonnen ziehen unbekümmert gen Leiblfing, ein in die andere Richtung auf einer zivilen Puch mitreitender Gendarm hat die Situation und den Fotografen im Blick. Die sonst meist übersehenen steinernen Straßenbegrenzungen haben ihren großen Tag als Fotomotiv. Die bessere Wasserlacke hat es offenbar auch nicht in die Chronikspalten der Tiroler Zeitungen geschafft, es ist dem Autor dieser Zeilen nicht gelungen im Sommer 1939 Artikel über eine Oberinntaler Hochwassersituation in der Lokalpresse zu finden.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Welch Zufall! Ich habe gerade auf Ö1 in der Sendereihe „Gedanken“ jene zum Thema „Die Lebensader Fluss“, Gedanken des Ökologen und Naturschützers Ulrich Eichelmann gehört, der das aus seiner Sicht völlig sinnlose Verbauen von Äckern und Wiesen anprangert, weil dadurch erst Hochwasser zur Katastrophe wird (Die Menschen sagen immer „plötzlich war das Wasser da“, weil es sich nicht mehr wie am Titelbild flächig ausbreiten kann), von der Verarmung der Natur in und neben den Flüssen abgesehen. Ich mag mich nicht weiter ausbreiten, wer will, kann ja hineinhören https://oe1.orf.at/programm/20230924#733514/Die-Lebensader-Fluss

    Nachsatz zum Foto: Warum wohl hat man ohne googeln zu können Kirche und Häuser auf Anhöhen gebaut? Und der Anblick normaler Fahrräder weit jenseits des heutigen Leistungssport. und Konsumgeprotzes tut wohl. Sogar das Motorrad konnte man so fahren, daß man nicht unbedingt einen Sturzhelm brauchte. Am Sozius Gendarmerie, Post oder Bahn?

  2. Darüber dürfte sich deshalb nichts in der damaligen Lokalpresse finden, weil es sich hier, wie mir jemand aus Zirl erzählt hat, um natürliches Augebiet handelt, wie es im Inntal überall und großflächig existierte, bevor der Inn reguliert wurde. Die Straße führt auf einem Damm mittendurch. Vielleicht war das Wasser in diesem Jahr ein bisschen höher als sonst meistens. Heute werden solche sogenannten Retentionsflächen wieder neu geschaffen (allerdings technisch kontrolliert), weil erkannt wurde, dass Flüsse vor allem dann gefährlich werden, wenn sie kanalisiert fließen müssen und Hochwasser nirgendwo gepuffert werden kann.

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