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Bierstuben Im Seniorenheim

Bierstuben im Seniorenheim

In den heutigen Alten- und Pflegeheimen trifft die Basisversorgung im Sinne von „Satt und Sauber“, welche nur die körperlichen Bedürfnisse pflegebedürftiger Menschen berücksichtig, auf Ablehnung. Zwar sind Hygiene und Ernährung essentiell für ein gesundes Leben, jedoch verleiht erst ein stabiler Geist Lebensfreude. Um die Bewohner*innen bei Laune zu halten, sind im Großteil der Tiroler Heime Sozialbetreuer*innen angestellt, die für einen abwechslungsreichen Alltag sorgen. Unter anderem werden Tanzabende, Backrunden oder Cocktail- bzw. Mocktailnachmittage veranstaltet. Gedächtnistraining & Co. fördern nicht nur die Merkfähigkeit, sondern auch das Selbstbewusstsein, und das obligatorische „Mensch ärgere Dich nicht“ stellt für manchen das Highlight der Woche dar. Doch wann wurde in den Innsbrucker Heimen erstmals eine professionelle Sozialbetreuung angeboten?

Im Dezember 1974 fand die Einweihung der ersten städtischen Altenstube in Hötting statt. Ausgebildete Sozialarbeiter*innen waren dienstags und donnerstags für die Aktivierung der Bewohner*innen zuständig: Kreatives Gestalten, Singrunden und ein kleiner Zeitschriftenkiosk brachen die Routine des Hauses. Das Wohnheim wurde mit zwei Stuben ausgestattet, die sich optisch in keiner Weise von herkömmlichen Bierstuben unterschieden. Ziel war es, eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen, welche den Bewohner*innen erlaubte, Soziale Kontakte zu knüpfen. Zudem konnten diese Bierstuben auch von betagten Personen besucht werden, die nicht dem Heim zugehörig waren. Allein in Hötting wohnten zu dieser Zeit etwa 900 über 75-Jährige.

Das Beitragsbild zeigt die Einweihungsfeier der Höttinger Altenstube.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-13411)

Verfasserin: Sophie Wechselberger

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
  1. Ja mei, was soll man machen? Wir Frauen leben halt länger – statistisch gesehen – liegt vielleicht aber daran, daß wir meist nicht so tollkühn und wagemutig waren – und d a s ist halt wohl die „Strafe“ dafür…..

  2. Der weisshaarige Herr auf der Bank vor den Fenstern war damals unser Pfarrer in Hötting, Herr Gerlach Voigt vom Prämonstratenser-Orden des Stiftes Wilten.
    Er ist am Weg zur Messfeier am Stephanitag 1975 verstorben.

  3. ..und der Herr in der Bildmitte (hinter dem „Kopftiachl“ könnte unser allseits geschätzter Herr Pfarrer von St. Nikolaus, HW Eugen Bischof, sein.

  4. Ja, ja, ist ja alles gut, recht und schön! Gleich zwei Geistliche!
    Ich verstehe nicht, warum beim Betrachten dieses wunderbaren Bildes bei mir einfach kein „Wohlfühleffekt“ einstellen will………

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