Landwirtschaft im Wandel der Zeit
Die Landwirtschaft hat die Tiroler Landschaft und die Einheimischen über Jahrhunderte geprägt. Doch eine Arbeit auf dem Acker, wie auf dem Bild zu sehen, ein Pflug gezogen von zwei Kühen an der Hand des Bauern, ist heute unvorstellbar. Nicht mehr wegzudenken sind große und leistungsstarke Maschinen. In unebenen Wiesen hatten die Tiere aber durchaus ihre Vorteile. Hänge, die zu steil sind, um sie mit dem Traktor befahren zu können, bringen die widerstandsfähigen Vierbeiner noch lange nicht an ihre Grenzen.
Fast schon ein bisschen erschreckend, dass sich die Zahl der landwirtschaftlich genutzten Kulturfläche in Tirol in den letzten 20 Jahren nahezu halbiert hat. Im Jahre 1999 betrug sie noch 435.173 Hektar, 2020 waren es nur noch 225.759 Hektar. Die unproduktive Fläche hat sich dahingegen um rund 76.000 Hektar erhöht. Ob dies wohl mit der Ablöse der tiergezogenen Geräte durch Traktoren zusammenhängt? Gerade die Nutzungsfläche von Almen und Bergmähder ist deutlich gesunken, was diese Vermutung bekräftigt.
Interessant ist auch, dass die Zahl der Arbeitskräfte um nur rund 20% zurückgegangen ist, obwohl doch die Zahl der landwirtschaftlich genutzten Kulturfläche um fast 50% gesunken ist. Stellen die motorisierten Gefährten also doch keine so große Arbeitserleichterung dar oder ist der Aufwand, der hinter einem landwirtschaftlichen Betrieb steckt enorm gestiegen?
Wie auch immer, die Landwirtschaft ist schon seit jeher im Wandel der Zeit. Technischer Fortschritt, politische Entscheidungen, Forderungen der Gesellschaft und auch den Klimawandel bekommt sie deutlich zu spüren.
(Quelle: Statistik Austria, Agrarstrukturerhebungen 1999, 2010 und 2020)
Carina Geier
Interesant, dass bereits das Feld gepflügt wird, während die Garben noch trocknen. Auch Gleichberechtigung war wohl kein Thema, denn der Bauer führt die Tiere und die Bäuerin den Pflug.
Danke, Herr Pechlaner, daß Sie das Thema „Gleichberechtigung“ in diesem Zusammenhang anschneiden!
Eine Bäuerin „durfte“ selbstverständlich „alles“ tun – mit 2 Ausnahmen:
1) faul auf der Ofenbank liegen und
2) im Wirtshaus sitzen.
Ich habe nie verstanden, warum von einem Mädchen (bezw. einem Brautvater) soviel an „Vermögen“ als Mitgift gefordert (bezw. von ihm gegeben wurde) dafür, daß sich die Frau dann zu Tode rackern mußte.
Wir kennen ja den schönen Spruch:
„Bäurin g’schtorbm – is ned vüüü vadorbn,
Awer Rooß varreckn – is an ärger Schreckn!“
Bei einem Altpradler Beitrag habe ich einmal erwähnt, wie ein alter Pradler von den aus Jugoslawien stammenden Gastarbeitern berichtete: „…und ihre Frauen verkaffn’s aaa!“
Einer der Buben hat mir das so erklärt: „Die Familie hat das Mädchen erzogen – und ernährt – und as hat ja alles was gekostet – und jetzt kann sie daheim nicht mehr helfen…“
Wahrscheinlich würde jemand aus einer anderen Kultur von den (ehemaligen?) hiesigen Bräuchen sagen:
„Die müssen sich einen M a n n k a u f e n !!! (Kriegen die sonst keinen?)“
„Der Frauen Zustand ist beklagenswert.
Wie enggebunden ist des Weibes Glück!“
(Goethe „Iphigenie…“)