Unser täglich Brot (5)
Warum ein Bericht der Sozialdemokratischen Partei Deutschtirols aus dem Jahr 1913 mit Broterzeugung in Verbindung steht, ist vermutlich nicht sofort erkennbar. Blättert man durch den Inhalt dieses Berichtes erkennt man schnell den Zusammenhang. Auf der Seite sechs wird auf die Aktivität der Ersten Tiroler Arbeiterbäckerei (kurz ETAB) eingegangen. Die Gründung der ETAB fällt auf das Ende des 19. Jahrhunderts und somit befinden wir uns noch in einer verhältnismäßig frühen Zeit dieser Institution.
In dem Beitrag wird erwähnt, dass die Genossenschaftsbewegung zwar langsam fortschreitet, dem gegenüber jedoch eine rasche Entwicklung der Bäckerei steht. Diese Entwicklung wird durch eigene Angabe bestärkt. Machte man im Vorjahr einen Umsatz von 400.000 Kronen, so belief sich dieser für das aktuelle Jahr auf 1.162.605 Kronen. Ebenfalls erwähnt wird die Anzahl an Rohmaterialien die verarbeitet wurden: 188 Waggon Mehl, 60.000 Liter Milch, 15.000 Kilogramm Butter und Fett sowie 24.000 Eier.
Wer sich für die ETAB interessiert, diejenigen darf ich auf eine unserer Publikationen hinweisen: Karl Eller/Michael Svehla, „Mehr als Brot!“. Die Geschichte der Ersten Tiroler Arbeiterbäckerei (ETAB), in: Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs (Neue Folge, Band 65), Innsbruck 2021). Erhältlich auch in unserem Online-Shop.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, FW-M-753)