Weihnachten naht II – Liebes Christkind…
Was haben Kastenfenster mit Weihnachten zu tun? Auf den ersten Blick gar nichts. Doch die Älteren unter uns – ich zähle da inzwischen auch dazu – werden wissend lächeln. Es geht um den Brief ans Christkind. Darin haben kleine Kinder ihre Herzen geöffnet und mit krakeligen Schrift ihre Weihnachtswünsche offenbart. Es ist interessant, wie sehr gesellschaftliche Umstände die Wünsche beeinflussen: Während der Ersten Weltkriegs wünschen sich Knaben Gewehre und Uniformen, später Nahrungsmittel usw.
Der Brief musste dann zwischen den Scheiben eines Kastenfensters deponiert werden, damit das Christkind den Brief holen kann. Natürlich wurden die Kinder davor aus dem Zimmer verbannt. Aus dem Nebenzimmer war es dann im entscheidenden Moment leider nicht möglich, einen Blick auf das Christkind zu erhaschen.
Wie ist denn heute? Wenn es keine Kastenfenster mehr gibt, dann gibt es auch keine Möglichkeit den Brief an das Christkind zu deponieren. Oder wo hinterlegt man den Brief sonst? Ist damit der Brauch auch aus der Mode gekommen oder schreiben Kinder heute ein SMS oder ein Email an Office@Christkind.at?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)
Und er/sie wünscht sich eine Tafel Max und Moritz (Schokolade?). Wie bescheiden. Oder kommt da noch was?