Zur Schützenkompanie Hötting
Das Jahr 1796 wird als das Gründungsjahr der Schützenkompanie Hötting angesehen, wenn auch bereits aus Quellen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts bekannt war, dass waffenfähige Höttinger zur Landesverteidigung bereit waren. Im Jahr 1796 zog man als erstmals mit dem Tiroler Landsturm aus, im Frühjahr des Folgejahres war die Schützenkompanie als Teil der Sturmkolonne des Landgerichts Sonnenburg an der Schlacht von Spinges in Südtirol beteiligt (die Spingeser Schützen sind übrigens noch heute Partnerkompanie der Höttinger). Es folgten – wie soll es anders sein – heldenhafte Taten im Jahr 1809. Die wohl bekannteste Anekdote dieser Zeit ist die des Josef Natterer, der über die hölzerne Brunnenleitung, (wohl jene, welche lange Zeit über die Bachgasse/Kirschentalgasse hinunterführte) Richtung Innsbruck kroch und dort aus dem Hinterhalt bayerische Kanoniere außer Gefecht setzte.
Der tapfere Einsatz setzt sich dann insbesondere im 1. Weltkrieg fort: Im Mai 1915 rückten die Höttinger zum Standschützenbataillon Innsbruck ein und kämpften in den folgenden Jahren bei Sexten, im Dreizinnengebiet und in Riva. Das im Jahre 1923 eingeweihte Kriegerdenkmal erinnert an die Gefallenen.
Die Kompanie wurde wie so viele 1938 aufgelöst und 1945 wieder neu aufgestellt. 1947 gestattete die französische Besatzung den Höttinger Schützen erstmals wieder, mit Gewehren auszurücken.
(Eine Vereinschronik Punkt für Punkt nachzuerzählen ist eine wirklich öde und schleppende Angelegenheit, drum habe ich einfach ein paar Eckpunkte herausgegriffen. Mir ging es vor allem darum, ein paar Bilder zu zeigen. Eine chronologische Auflistung von noch viel mehr Ereignissen kann man auf der Website der Schützenkompanie Hötting nachlesen).
Titelbild: Die Höttinger Schützenkompanie bei einer winterlich wirkenden Salve im Jahr, Stadtarchiv Innsbruck, Ph-3430 (Foto Frischauf); Zweites Foto: Stadtarchiv Innsbruck, Ph-34391 (Familie Gerhard Pircher).
Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
Liebe Hanna,
da hast du wieder ein schönes Bildl von Alt-Hötting „ausgegraben“,-
der dritte Herr von links mit Säbel ist der spätere Schützenhauptmann Otto Achammer,-
in seiner Schützenhauptmann-Aera wurde 1979 das Kriegerdenkmal renoviert und die Gefallenentafeln
des 2. Welkrieges ergänzt. (Am Sockel Bronzegußtafeln aus dem Atelier Millonig)
Da Otto Achammer bei der Salve am Foto noch „in Reih und Glied“ steht, dürfte die Aufnahme in den 60-igern
entstanden sein als Otto Kranebitter noch Hauptmann der Standschützen-Kompagnie Hötting war.
Der Herr li von Otto Achammer ist Josef Neuhauser,- er war Jungschützenkommandant und Langzeit-Messner
in der alten Höttinger Kirche.
Der fünfte Herr erste Reihe von links ist Max Pitschmann jun., Vater von die Pitschmann-Buabn Manfred, Franz u. Klaus.
Im Hintergrund rechts ist das Haus und die Gärtnerei der Familie Kuen zu sehen, ganz rechts hinten der alte
Pfarr-Kindergarten.
Wir wünschen dem Team des Stadtarchivs und den Lesern von Innsbruck erinnert sich gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2023.
Vielen Dank für die Infos, es ist immer schön, wenn die Gesichter ein paar Namen bekommen. Laut Beschreibung in der Datenbank ist das Foto auf 1962 datiert, habe ich im Text ganz vergessen zu erwähnen.
Ich wünsche ebenfalls schöne, geruhsame Weihnachtstage!