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Die Pfaidlerin Luise Steinlechner

Die Pfaidlerin Luise Steinlechner

In der Universitätsstraße 16 lag viele Jahre der Laden der Hemdenmacherin Luise Steinlechner. Sie wohnte auch lange in diesem Haus und übersiedelte um 1924 in die nahe Dreiheiligenstraße 17.

Die eng umrissene Aufgabenstellung für Pfaidlerinnen (es gab auch Männer in diesem Handwerk) war das Nähen und Verkaufen von Hemden. Die Auslage lässt dazu wenig Fragen offen. Die feinen Stoffe wurden von den Kund*innen ausgewählt, einige fertige Exemplare hingen in der Vitrine. Dazu gab es von Knopf bis Kragen alle Ersatzteile, die ein Hemdträger oder eine Blusenträgerin so brauchte. Ein paar Haarspangen und Handschuhe hingen im oberen rechten Fenster, darunter Wäscheseifen und Spitzenstoffe. In Innsbruck gab es um 1900 ein gutes Dutzend selbstständige Pfaidler. 1937 kam der sehr österreichische Begriff (abgeleitet von der Pfoat, althochdeutsch Pfeit, dem Hemd) das letzte Mal im Adressbuch vor, es war der Eintrag von Luise Steinlechner.

Außer diesem Bild aus der Sammlung Kreutz ist nicht viel über Frau Aloisia/Louise/Luise zu erfahren. 1931 bekam sie eine Verdienstmedaille der Handelsgenossenschaft für 33jährige Tätigkeit in ihrem Metier.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare
  1. Das Schild auf dem Erker lässt sich anhand der Adressbücher wohl als „Kammillus Felder, Kleidermacher“ auflösen. In den Adressbüchern findet sich der Schneidermeister Camillus Felder von 1897 bis 1900 im Hause Universitätsstraße 16.

  2. Eine passende Frau Louise Steinlechner wurde am 08.01.1946 in Pradl am Ostfriedhof beigesetzt. Gut möglich, dass es die ehemalige Pfaidlerin von der Universitätsstraße ist.

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