Der Graf von Schroffenstein
Das romantische Ritterschauspiel „Der Graf von Schroffenstein“ oder „Das Wiederfinden in der Totengruft“ ist ein Werk des Innsbrucker Schriftstellers Rudolf Brix, der am 4. Juni 1880 in Innsbruck geboren wurde. Rudolf Brix studierte an der Universität Innsbruck Rechtswissenschaften. Nach dem Studium trat er im Jahr 1905 in den Polizeidienst ein. Neben seiner Tätigkeit bei der Polizei war er über zehn Jahre lang Mitherausgeber der Zeitschrift „Der Föhn“. Rudolf Brix, der mit der Exl-Bühne-Schauspielerin Luise Herzleier verheiratet war, schrieb 25 Theaterstücke, die zumeist von der Exl-Bühne aufgeführt wurden. Seine Werke wurden teilweise wegen der darin enthaltenen Kritik an der Kirche zensiert. Wegen des Theaterstücks „In unserem Weinberg liegt ein Schatz“, in dem der Schriftsteller sich über die Polizei lustig machte, wurde er vorübergehend suspendiert und im Jahr 1934 in den Ruhestand versetzt. Am 26. April 1953 starb Rudolf Brix in Innsbruck.
Vom 20. September 1933 bis zum 27. September 1933 wurde das Ritterschauspiel „Der Graf von Schroffenstein“ oder „Das Wiederfinden in der Totengruft“ von den Mitgliedern der Exl-Bühne am Innsbrucker Stadttheater aufgeführt. Im Tiroler Anzeiger erschien am 20. September 1933 folgende Veranstaltungsankündigung in der auch auf den Inhalt des Theaterstücks eingegangen wurde: „Exl-Bühne im Stadttheater. Am Mittwoch, 8 Uhr, ist die erste Aufführung des Tiroler Ritterspiels „Der Graf von Schroffenstein“ oder „Das Wiederfinden in der Totengruft“, ein romantisches Ritterschauspiel in drei Akten. Dieses nach alten Manuskripten bearbeitete Tiroler Ritterspiel ist in folgende 18 Bilder gegliedert: 1. Das Testament; 2. Dunkle Pläne; 3. Die Kreuzritter; 4. Die Verschwörung; 5. Im Burgverlies; 6. Im Türkenland; 7. Vom Tode gerettet; 8. Die Botschaft der Verräter; 9. Idas guter Geist; 10. Ein guter Fang; 11. Der Racheschwur; 12. Der falsche Pilgrim; 13. Vor der Hochzeit; 14. Verbannt zu den Toten; 15. Der Zweikampf; 16. In der Folterkammer; 17. Das Wiederfinden in der Totengruft; 18. Das Blutgericht. Die einzelnen Bilder sind musikalisch untermalt und miteinander verbunden. Die Verwandlungen erfolgen bei offener Szene und ist eine größere Pause nur nach dem 15. Bild (Der Zweikampf). Die Inszenierung leitet Direktor Ferdinand Exl; mitwirkend: das Städtische Orchester unter der Mitwirkung des Musikdirektors Max Köhler. Die neuen Dekorationen und Ausstattungen sind ausnahmslos in den eigenen Werkstätten angefertigt. […] Trotz der gewaltigen Kosten für die notwendigen Neuanschaffungen und erhöhtem Personalaufwand wurde von einer Preiserhöhung Abstand genommen und finden die Vorstellungen der Tiroler Ritterspiele zu den bisherigen volkstümlichen Preise statt […].
(Stadtarchiv Innsbruck, Pt-313)