Ungebetene Gäste
Die stattliche Villa Amwald in Igls zog nicht nur Sommerfrischler an, sondern wiederholt auch Einbrecher. Bereits im Jahr 1894 drangen erstmals Diebe in das Haus, das damals dem Landesgerichtsrat Dr. Ernst von Riccabona-Reichenfels (1837-1906) gehörte, ein. Nur zwei Jahre später verschafften sich erneut ungebetene Gäste Zutritt zur Villa:
„Die Diebe waren durchs Fenster eingestiegen, hatten dann drei Thüren durchsägt, bis sie die Schlüssel zu den weiteren fanden. Sie haben es sich dann ganz gemüthlich eingerichtet, in der Küche gekocht, die Betten nach Gutdünken verstellt und aus den Kästen für sich mitgenommen, was ihnen gefiel; alls andere haben sie zerstreut herumgworfen. Die Höhe des Schadens konnte bisher noch nicht festgesetzt werden“, so die Innsbrucker Nachrichten am 20. November 1896.
Im Frühsommer 1904 drangen zum dritten Mal in nur zehn Jahren Einbrecher in die Villa Amwald ein: „Viele Einrichtungsgegenstände wurden beschädigt und mehreres entwendet. Die Täter sind noch unentdeckt,“ so die Tiroler Post in ihrer Ausgabe vom 1. Juli 1904.
Zumindest den vierten Einbruch musste Ernst v. Riccabona nicht mehr miterleben. Im Winter 1922/23, zur Zeit der Hyperinflation, drangen Diebe in die unbewohnte Villa ein und entwendeten neben Schuhen, Vorhängen und Decken auch Lebensmittel im Wert von vier Millionen Kronen (immerhin rund 2.000 Euro). „Von den Tätern hat man keine Spur“, meldeten die Volkszeitung am 22. März 1923.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)
Tja, wenn man mehr Häuser besitzt als man bewohnen kann…
Das Haus ist (kein Tipp jetzt!) auch heute noch einwenig abgelegen und entweder neu gebaut oder bis zur Unkenntlichkeit renoviert worden. Ich nehme an, die alte Hausnummer Igls Nr. 59 ist die heutige Adresse Lanserstraße 38? 1964 gabs dort noch die früheren gleichnamigen Besitzer Johann und Nelly Brückner.