Innsbruck und die Milch VIII
…Es ist herrlic zu lesen, mit welcher erfrischenden Leichtigkeit und ein wenig naiver Erzählweise der damalige Schüler Leitner die weitere Milchverarbeitung beschreibt: „Wie ich schon früher gesagt habe, wird die Milch von den Bauern ungleichmäßig angeliefert. So kommt es an manchen Tagen vor, daß mehr Milch eingeht, als man verbrauchen kann. Sie muß nun verarbeitet werden. Zu diesem Zwecke erzeugt die städtische Molkerei Joghurt. Auch eine eigene Käserei ist vorgesehen. Die überschüssige Milch wird durch die Zentrifuge (Milchschleudermaschine) in Rahm und Magermilch zerlegt. Die in der städtischen Molkerei aufgstellten Zentrifugen haben eine stündliche Leistung von 3000l Milch. […] Der aufgefangene Rahm wird auf 5-6° C abgekühlt. Dabei wird eine gewisse Gattung an Bakterien (Rahmreifungskultur) hinzugefügt. […] Nach etwa 18-24 Stunden (je nach Jahreszeit) wird der Rahm in den Butterfertiger gebracht. Dort schlägt man Butter aus. Dieser Butterfertiger entfernt gleichzeitig auch die Buttermilch, so daß die Butter bereits fertig aus dem Apparat herauskommt. Sie braucht dann nur mehr in Stücke geformt zu werden.“
(Stadtarchiv Innsbruck, Cod-2087)
Für 1 kg Butter braucht man ca. 20 Liter Milch.