Ein stadtbekannter Volkssport
Das „Figln“ („Firngleiten“) erfreut sich im Frühjahr an großer Beliebtheit bei der Innsbrucker Stadtbevölkerung. Wenn die Jahreszeiten wechseln, der Schnee schmilzt, im Tal bereits alles zu Blühen beginnt und viele Skigebiete ihren Betrieb einstellen, ist auf der Nordkette oft noch einmal Hochsaison. Mit ihrer Sonnenlage und den steilen Abhängen bietet sie die perfekten Voraussetzungen für das Figln. Ob durch mannshohe Rinnen vom Hafelekar hinab oder in einer Kette aus mehreren Personen den Hotelhang hinunter: Spaß für alt und jung ist garantiert. Prinzipiell braucht man dazu nur einen festen Berg- oder Skischuh und die zwei kurzen, nahezu unverwüstlichen Brettl’n. Solche gibt es entweder zum Schnüren oder in der „moderneren“ Variante wie hier im Bild. Vor allem für Ungeübte ist es auch von Vorteil, wenn die Hose wasserfest ist, denn auf dem Allerwertesten landet man mit Sicherheit nicht nur einmal.
Die InnsbruckerInnen sind übrigens sehr stolz auf „ihren“ Sport. Das Figln wurde vom Innsbrucker Ing. Emo Johann Henrich im Jahr 1946 patentiert. Henrich machte damals aus der Not eine Tugend: er nutzte Fichtenbretter, um nach hochalpinen Klettertouren schnell über die Schneefelder hinunter zu gleiten. Seit 1990 ist das Figln sogar eine von der FIS anerkannte Sportart. Über die Tiroler Grenzen hinaus ist das Figln jedoch weniger bekannt: es führt immer wieder zu erheiternden Situationen und verdutzten Blicken, wenn man beispielsweise die aus Deutschland oder aus anderen Bundesländern stammenden Kommilitonen auf der Uni fragt, ob sie denn Lust auf „Figln“ hätten…
Aufgrund mangelnden Archivmaterials wurden diese Fotos beim gestrigen Figl-Selbstversuch auf der gut besuchten Seegrube aufgenommen (Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-1001).
In diesem Beitrag hat sich ein Schreibfehler des Familiennamens eingeschlichen.
Der Familienname lautet nicht HEINRICH, sondern wie am Parte richtig angeführt HENRICH. Ich kannte den Herrn noch persönlich, er war eine sehr interessante, angenehme Persönlichkeit.
Ja, Herr Pritzi, ich wollte das Gleiche schreiben, bin nur nicht dazugekommen! Auch ich kannte Emo ziemlich gut, er war ein Tausendsassa im positivsten Sinn! Er war ein bäriger Bursch (ich sag extra nicht toll oder super!), konnte singen diverse Instrumente spielen, er konnte malen, begnadet Schi fahren, gut unterhalten, verstand es besonders mit der Jugend – schade, dass er damals nach Amerika ging (wenn er auch dort Tirol gut vetreten hat!).
Ich sehe gerade, dass den Fehler die Voarlberger Nachrichten machte, auf der Todesanzeige ist es eh richtig!