360 Grad Geschichte

Im Inneren dieser Rotunde versteckt sich eine bekannte Sehenswürdigkeit der Stadt Innsbruck. 1893 hatten der Schriftsteller Josef Calasanz Platter und der Sekretär der Tiroler Handelskammer Dr. Anton Kofler die Idee, ein Riesenrundgemälde zu errichten, welches die dritte Schlacht am Bergisel vom 13. August 1809 darstellen sollte.
Obwohl die Malerarbeiten erst 1896 in Angriff genommen wurden, beschäftigte sich der, für die Anfertigung beauftragte, Münchner Maler Michael Zeno Diemer schon zwei Jahre im Voraus mit den Planungen des Panoramas. Um ein realistisches Abbild der Umgebung zu erreichen, machte sich Diemer mit der Landschaft und dem Gebirge Innsbrucks vertraut und unternahm 1895 unter anderem eine Fahrradtour durch Tirol, um erste Landschaftsskizzen zu erstellen. Zudem informierte er sich umfassend über die historischen Hintergründe der Tiroler Freiheitskämpfe.

Nachdem erste Bildplanungen beendet, die historische Forschung betrieben und das Finanzielle geregelt waren, konnten die eigentlichen Arbeiten am Kunstwerk beginnen. Um die Bildkompositionen besser einschätzen zu können, wurde zunächst ein kleineres Modell des Gemäldes im Maßstab 1:10 angefertigt. Die ausgemessenen Werte wurden daraufhin an den Baumeister David Niederhofer übergeben, damit das Panorama aus Holz gebaut und die 1000 m² große Leinwand zusammengenäht und aufgehängt werden konnte. Zusätzlich wurde ein Team aus Künstlern zusammengestellt, das Diemer bei seiner Arbeit unterstützten sollte. Für die Fertigstellung hatte das Team jedoch nur wenige Monate Zeit, weshalb regelmäßig Nachtschichten eingelegt werden mussten. Nach Beendigung der Arbeiten wurde das Riesenrundgemälde 1896 eröffnet. Auch wenn sich das Gemälde mittlerweile nicht mehr in dem Gebäude befindet, in dem es ursprünglich ausgestellt wurde, kann man das Panorama auch heute noch besichtigen. Seit 2010 befindet es sich am Bergisel in Innsbruck.  

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-26371)

Autorin: Antonia Knispel