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1000 – Rückblick Und Vorschau

1000 – Rückblick und Vorschau

Dies ist heute mein eintausendster Beitrag auf dieser Plattform. Das hätte ich nie gedacht. Angefangen hat alles mit dem Corona-Lockdown. Niko Hofinger hat gemeint, dass wenn die Menschen schon nicht mehr spazieren gehen können, dann sollten wir sie doch virtuell spazieren gehen lassen. Er setzte sich hin und zwei Tage später war diese Plattform online. Niko hat sie schnell einmal programmiert und hostet die Daten bis heute auf einem privaten Server innerhalb der EU. Herzlichen Dank dafür.

Anfangs haben wir experimentiert, aber schnell haben sich Strukturen entwickelt. Keine Sehenswürdigkeiten, dafür Nebenstraßen. Je weiter weg desto besser. Irgendwann haben sich die vier Beiträge pro Tag eingespielt. Nicht immer zur Freude der MitarbeiterInnen. Sogar eher selten. Aber ich denke, dass die Resonanz auf diese Plattform so groß ist, dass die Arbeit daran auch weiterhin Priorität genießen wird. Und die Zahl der Zugriffe ist auch weiterhin so unglaublich groß, dass ich jeden Tag staune. Schön.

Sämtliche meiner Beiträge habe ich – wie diesen – in meiner Freizeit geschrieben. Ich habe im Archiv keinen Login. Das ist bewusst so. Ich genieße es am späteren Abend Texte zu schreiben. Manche sind gelungen, viele aber auch nicht. Das tut mir leid.

Die Frage nach dem Lieblingsbeitrag auf der Seite kann ich nicht beantworten. Die Sache mit der Finnin und dem Sizilianer? Die Freundin der Mutter auf der Bank im Rapoldipark? Oder einfach ein Beitrag mit einem Haufen von interessanten Kommentaren? Wahrscheinlich freut mich das am Meisten.

Kürzlich hat mich ein sehr verdienter sportlicher Mitbürger angesprochen, dass ich mich seiner geliebten Sportart gegenüber eher respektlos verhalten habe. Noch dazu war der Mann auf der Aufnahme zu sehen. Das tut mir besonders leid. Ich nähere mich manchen Fotos mit einem Augenzwinkern. Sie sind zu „besonders“, da kann ich in nicht anders. Aber ich will sicher niemanden in eine „negative“ Situation bringen. Wenn das manchmal nicht so empfunden wird, dann tut mir das sehr leid. Im konkreten Fall haben wir einen eigenen Beitrag für den heurigen Herbst geplant.

Das führt mich dazu ein Mal denen zu danken, von denen die Seite lebt: Den Kommentatorinnen und Kommentatoren. Natürlich kennen alle LeserInnen die Namen der Menschen, die häufig kommentieren. Ich brauche sie hier nicht anzuführen – schon aus Angst, dass ich eineN vergessen könnte… Ich weiß aber auch, dass diese Menschen richtige Fans unter den LeserInnen haben, die nicht so viel kommentieren. Bei unserem Treffen vor Kurzem wurde das wieder offensichtlich.

Es ist kein Geheimnis mehr, aber die, die am meisten in den letzten Jahren dazugelernt haben, sind wir im Archiv. In der vermessenen Meinung, dass wir „Alles“ wissen, haben wir zu tiefer Demut gefunden. Niemals – in Worten: NIEMALS – hätte ich gedacht, wie enorm viel Wissen bei den Menschen draußen liegt. Nicht nur bei den bekannten SpezialistInnen für ein Fachgebiet, mag es auch noch so absonderlich sein, sondern auch bei Menschen, die einfach mit offenen Augen interessiert durch die Stadt gehen. Danke an Alle, dass Sie Ihr Wissen mit uns und der LeserInnenschaft teilen.

Natürlich haben auch viele Menschen mitgeschrieben, die nicht fix bei uns verankert sind. Da gibt es die wahren Spezialisten wie Manni Schneiderbauer, der kürzlich einen eindrucksvollen und viel beachteten Dreiteiler über die Waldbahn geschrieben hat. Und dann gab es aber auch eine Praktikantin, die ihre Beiträge einfach aus einer Zeitung kopiert hat. Diese Beiträge sind inzwischen gelöscht. Ich entschuldige mich bei den eigentlichen UrheberInnen.

Wie geht es weiter?

Keine Ahnung. Mir ist bewusst, dass eines traurigen Tages das Interesse an diesem Forum nachlassen wird. Dann wird man schauen müssen, wie wir darauf reagieren werden. Bis dahin freue ich mich jeden Tag über die vielen Kommentare, Ergänzungen, Hinweise und auch das ein oder andere Gedicht. Ich habe mich immer bemüht, dass wir eine der angenehmsten Formen sind, sich sein Steuergeld „zurückzuholen“.

Ich bin nun seit über 25 Jahren im Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck. Eine lange Zeit, die natürlicher Weise dem Ende entgegen geht. Und das wird dann auch gut so sein. Aber wenn ich eines Tages zurückblicke, dann wird „Innsbruck erinnert“ immer eine meiner liebsten Erinnerungen sein. Bis dahin hoffe ich, dass Sie uns noch einige Zeit treu sein werden und genau so viel Spaß an der Plattform haben wie wir.

Dafür danke ich Ihnen sehr!

Lukas Morscher

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. Lieber Lukas, ich danke dir für die lobende Erwähnung. Mir hat es auch große Freude bereitet, den Artikel über die Linie 6 zu schreiben und ich freue mich über das viele Feedback. Für die „Nerds“ wird eine etwas umfangreichere Version mit mehr Zahlen und Daten in der kommenden Ausgabe 9/2024 der Zeitschrift „stadtverkehr“ erscheinen.

    Bei einer deiner Aussagen muss ich allerdings nachhaken:
    >>>
    Mir ist bewusst, dass eines traurigen Tages das Interesse an diesem Forum nachlassen wird.
    <<>>
    Eine lange Zeit, die natürlicher Weise dem Ende entgegen geht.
    <<<
    Wenn's dann mal wirklich so weit ist in, wie ich hoffe, noch nicht ganz so naher Zukunft, sieht man sich hoffentlich ab und zu hier im Diskussionsforum? 🙂

    1. Vermutlich hat meine Verwendung von spitzen Klammern als Zitatmarkierung die Forums-Software nicht so begeistert, deshalb hier mein Posting nochmal (jetzt jeweils 1 Anführungszeichen statt 3 spitze Klammern) :

      Lieber Lukas, ich danke dir für die lobende Erwähnung. Mir hat es auch große Freude bereitet, den Artikel über die Linie 6 zu schreiben und ich freue mich über das viele Feedback. Für die „Nerds“ wird eine etwas umfangreichere Version mit mehr Zahlen und Daten in der kommenden Ausgabe 9/2024 der Zeitschrift „stadtverkehr“ erscheinen.

      Bei einer deiner Aussagen muss ich allerdings nachhaken:

      Mir ist bewusst, dass eines traurigen Tages das Interesse an diesem Forum nachlassen wird.

      Das glaube ich nicht. Ich kenne zwar die Zugriffszahlen nicht und habe nicht von Anfang an regelmäßig hier reingeschaut, aber die Kommentare werden subjektiv nicht weniger. Ich glaube, dass das ein Dauerbrenner ist, vielleicht heute sogar unbedingt dazugehört. Stadtgeschichte wird ja jeden Tag geschrieben und es wird (hoffentlich) immer Menschen geben, die daran interessiert sind. Im Lauf der Zeit gehen natürlich manche Leser:innen, andere kommen aber nach. Ich habe schon lange ein Interesse für Stadtgeschichte, meine Möglichkeiten für Besuche im Stadtmuseum/Stadtarchiv zu deren Öffnungszeiten sind aber trotz Gleitzeit beschränkt. Das hier ist für mich ein Ausgleich. Einen Ausstellungsbesuch ersetzt es nicht, es ist was Eigenes. Hier werden interessante Themen angerissen oder sogar ausführlich behandelt (z.B. die Serie zur Geschichte der Tiefkanalisation), kleine Geschichten erzählt, Wissenslücken aufgefüllt, Interesse für Vieles und bisher Nichtbeachtetes wird geweckt. Vielen, vielen Dank für die tolle Arbeit von euch allen!


      Eine lange Zeit, die natürlicher Weise dem Ende entgegen geht.

      Wenn’s dann mal wirklich so weit ist in, wie ich hoffe, noch nicht ganz so naher Zukunft, sieht man sich hoffentlich ab und zu hier im Diskussionsforum? 🙂

  2. Lieber Lukas !
    Muß Herrn Schneiderbauer recht geben, glaube auch, dass das Interesse eher zunehmen und nicht nachlassen wird. Das ist so ein tolles Forum, wo man so viele Informationen bekommt, das kann doch nur zunehmen. Einziges Manko: der Internetauftritt ist eigentlich den Wenigsten bekannt – auch ich bin nur durch Zufall drauf gestoßen, war aber dann sofort absolut begeistert davon ! Ich glaube, sehr vielen Anderen würde es genauso gehen, wenn sie´s denn nur wüssten. Wenn man regelmäßig reinschaut und vielleicht selbst ein bisschen aktiv ist, fühlt man sich eh schon wie in einer großen Familie, zumindest mir geht es so.
    Dieses Forum lebt. So viele Meinungen, so viel Wissen, so eine Lebendigkeit, die in den Beiträgen spürbar ist, so viele Erinnerungen, die durch die Beiträge ausgegraben werden…das ist unbezahlbar, findest du in keiner wie immer gearteten Literatur.
    Bleibt mir nur, wieder einmal dir und deinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ganz ganz herzlich zu danken – für all eure Mühe, Zeit, Aufwand…ist ja alles nicht selbstverständlich. Und daß Herr Hofinger hier federführendes Gründungsmitglied war, ist neu für mich, das war eine absolut geniale Idee von Dir/Ihnen, Niko !
    Glaubt mir, liebe Freunde vom ganzen Mitarbeiterteam (ich muß euch so nennen auch wenn ich bislang außer dem „Schäff“ noch keine(n) persönlich kenne, aber ich fühle so), eure Arbeit ist keinesfalls umsonst, ihr leistet Großartiges und erfreut das Herz sooo vieler Menschen, bitte bitte noch recht lange weiter so !!! Danke, danke, danke für alles !
    Und Lukas: „Eine lange Zeit, die natürlicher Weise dem Ende entgegen geht ?“ Bursche ! Geh mir ja nicht zu schnell in Pension. Ich weiß, wo dein Haus wohnt !!!

    1. Mein größter Kindheitswunsch – unsichtbar zu sein und trotzdem „mitspielen“ zu können, ist eigentlich damit in reichstem Maße in Erfüllung gegangen –
      – und ich freue mich auf viele weitere „Ausgrabungen“ aus den Fotobeständen des Stadtarchivs….
      Welche Schätze da immer wieder zu Tage kommen.l.

  3. Eine lange Zeit, die natürlicher Weise dem Ende entgegen geht……
    Lukas hat beim Treffen das Durchschnittsalter schätzen können… 😀

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