Eine Reise mit dem Teleobjektiv I
Auf diesem Bild ist für fast alle Stadtteile nördlich und westlich des Zentrums etwas dabei. HöttingerInnen können versuchen zu erraten, wo die Schneeburggasse verläuft und den Butterer Bichl ausmachen, BewohnerInnen von Sadrach, des Grauen Steins und von Allerheiligen sehen, welche Häuser dort in den 1930er Jahren schon standen. Herunten in der Höttinger Au war auch noch nicht viel los, außer den Sandgruben der Innsbrucker Baumeister stehen die Hauptschule und erste Wohnblocks stadtauswärts. Wie genau kann man so ein Bild datieren?
Müsste ich das datieren, würde ich wahrscheinlich eine größere Anzahl von Expert*innen zu bestimmten stadtgeschichtlichen Aspekten befragen. Ich als Möchtegernexperte für den städtischen Nahverkehr kann auf die Schnelle zumindest sagen, dass das Bild zwischen 1905 und 1955 entstanden sein muss, da der 1956 abgetragene Westbahnhofviadukt der Tram zu erkennen ist.
Vielleicht kann jemand, die/der auf Industriegeschichte spezialisiert ist, das ja mit Blick auf diverse Fabriken weiter eingrenzen, Feuerwehrexpert*innen wissen vielleicht etwas von einem möglichen größeren Brand in – ist das links oben Kranebitten, und eine große Rauchwolke? Und Expert*innen für ihren jeweiligen Stadtteil könnten genauer wissen, wann die ersten Gebäude in der Höttinger Au entstanden sind oder wann sich Hötting in diesem Stadium seiner Ausdehnung nach Westen befand.
Nach 1931, Universitätsbrücke scheint fertiggestellt. Ansonsten tippe ich eher auf vor dem Krieg, kann aber nicht genau sagen warum.
Ach ja, Bau der Hörtnaglsiedlung war von 1931-1937, die scheint ebenfalls schon fertig zu sein.
Die Gebäude an der Egger-Lienz-Straße und südlichen Speckbacherstraße sehen auf dem Bid nach Rohbau oder eben erst fertiggestellt aus. Auf dem 1940er Luftbild sind diese in verschiedenen (eher frühen) Stadien der Bauführung zu sehen, im Tiroler Kunstkataster steht, dass sie um 1941 fertiggestellt worden sind. Folglich tippe ich auf einen Aufnahmezeitpunkt von 1941 oder 1942.