Das Leopardischlößl im Aristokratenviertel in Alt-Pradl
Das Leopardischlößl wurde Anfang des 16. Jahrhunderts wahrscheinlich von Niclas Türing d. J. erbaut. Benannt ist es nach Hauptmann Stephan Leopardi, der 1556 das Anwesen erwarb.
Um 1770 kam es in den Besitz der Familie Egger von Marienfried das Schlößl. Nach dem Tod von Dr. Ferdinand von Egger zu Marienfried kaufte 1907 die Stadt Innsbruck den Ansitz in der Egerdachstraße 13 und stellte es dem Tirolisch-Vorarlbergischen Blinden- Lehr und Erziehungsinstitut zur Verfügung.
Nach der Übersiedlung des Blindenheimes in den Saggen, dient das Gebäude ab 1936 als Schülerheim des Tiroler Bauernbundes.
Auf dem Foto ist das Portal von Niclas Türing zu sehen. Das restliche Gebäude ist ziemlich desolat. Kein Wunder, dass der Entschluss gefasst wurde, das Leopardischlößl 1960/1961 umzubauen und zu erweitern.
Vom Ansitzcharakter hat sich leider wenig erhalten. Auch die Adresse und die Bezeichnung hat sich geändert. Die offizielle Adresse vom Eduard-Wallnöfer-Schülerheim lautet Gabelsbergerstraße 3.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph/A- 24488-2-10, 18.8.1960)
Es ist schon ein Jammer – und ich ärgere mich noch immer über den Tiroler Bauernbund der damaligen Zeit – dass man das Leopardischlössl zuerst so verlottern ließ und es dann in dieser Art umbaute. Zumindest die Straßenfront hätte man denkmalpflegerisch besser erhalten können!
Diese Bild stammt aus der Zeit nach dem Krieg – die Kennzeichnung als „Öffentlicher Luftschutzkeller“ (schwarze Flächen mit weißem Kreis) wurde nicht mehr gebraucht! Obwohl ich nicht weit davon aufwuchs, wäre ich sicher nie auf den Gedanken gekommen, hier vor den Bomben Schutz zu suchen. Da war ja unser eigener Luftschutzkeller im Haus Egerdachstraße 6 ein Bunker!!
Ich bevorzugte es normalerweise sowieso, in die Stollen über dem Inn drüben beim Heimgartl zu flüchten!
Interessant ist, dass das Portal von Niclas Thüring beim Umbau von der Egerdachstraße in die Gabelsbergerstraße versetzt wurde!