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Zu Gast Bei Der Tyrolia

Zu Gast bei der Tyrolia

Die Geschichte der Tyrolia ist den meisten unter unseren Leser*innen wohl grob bekannt. Die Ursprünge des Verlagshauses liegen in Südtirol, wo dieses 1907 in der heute noch existenten Form gegründet wurde. Wie für so viele war der erste Weltkrieg auch für die Tyrolia mit großen Umbrüchen verbunden. Nach der Annexion Südtirols von Italien musste das Unternehmen aufgeteilt werden. Der Südtiroler Teil firmiert heute als Athesia, während der Nordtiroler Teil nach wie vor als Tyrolia bekannt ist.

In der soeben bei uns in Bearbeitung befindlichen Sammlung Richard Müller gibt es eine Serie von Aufnahmen zu dem Verlagshaus, auf die ich zufällig gestoßen bin. Im Titelbild sieht man eine aufwendig gestaltete Geschäftsfassade mit reichlich geschmückten Auslagen, über denen in schöner Schrift „Papierhandlung. Buch u. Kunsthandlung „Tyrolia“ GmbH“ prangt.

In der Fotoserie von Richard Müller finden sich auch noch weitere Aufnahmen, welche wahrscheinlich die Räumlichkeiten des Geschäftes von innen zeigen.

Wie regelmäßig, unsere treuen Leser*innen ahnen es sicherlich schon, bleiben wir hier einiges an Information schuldig. Wo befindet sich das Geschäft oder wann wurden die Aufnahmen gemacht? Somit bleibt es diesmal bei einer kleinen Rätselaufgabe, denn schließlich befinden sich in den Fotos mehr als genug Hinweise und zudem existiert das Geschäft heute noch. Ideen?

(Stadtarchiv Innsbruck, Sammlung Müller: RM-PL-0166, RM-PL-0167, RM-PL-0169)

Dieser Beitrag hat 7 Kommentare
    1. Gratulation – perfekt erkannt und auch die zeitliche Einordnung – Respekt – sie haben da mehr gesehen als ich. So genau hatte ich das nicht datiert.

  1. 2017 gab es eine Jubiläumsfeier anlässlich 100 Jahre „Tyrolia“-Buchhandlung am Wiener Stephansplatz. Die Bilder sind demnach wohl um 1920 und frühestens von 1917.

  2. Auf dem 3. Foto sieht man 3 gerahmte Erinnerungstafeln mit der Aufschrift „Weltkrieg 1914-19……“ angeboten. Ob die letzte Jahrzahl 1918 ist, kann man anhand der Auflösung des Bildes nicht genau erkennen.
    Auf den Erinnerungstafeln sind links Kaiser Wilhelm und rechts Kaiser Franz Joseph in ovalen Porträts dargestellt. Derartige Erinnerungstafeln gab es früher in vielen Haushalten, sie tauchen am Flohmarkt immer wieder auf und schauen so aus, wie man sie am Foto sieht.

  3. Auf dem Kasten lehnt links von der Uhr ein weiteres Erinnerungsbild mit den Darstellungen von Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph.

  4. Hinweise auf eine exakte Datierung liefert bei genauerer Betrachtung das Plakat, welches rechts neben der Kasse hängt. Auf diesem Plakat sind die Worte „Tiroler Konzert-u. Dichter-Abend“ zu erkennen……

    Wie die Innsbrucker Nachrichten vom 30. April 1918 berichten, fand in Wien am 20. April 1918 in der Tat ein „Tiroler Konzert- und Dichter-Abend“ zugunsten der Hilfsaktion für den Wiederaufbau der zerstörten Gemeinde Sexten statt. Dabei waren auch viele Mitglieder des Kaiserhauses und der Aristokratie anwesend.
    Daraus dürfte sich eine Datierung der Bilder auf den Monat April 1918 ergeben.

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