Werbung der Firma Stiassny & Schlesinger
Das Titelbild zeigt ein 43 x 26 Zentimeter großes Werbeschild aus Karton, das wohl als Schaufensterschmuck der Firma Stiassny & Schlesinger diente. Zentrales Motiv sind drei winterlich gekleidete Kinder, die sich im Schnee stehend hintereinander aufgereiht haben und die behandschuhten Hände auf die Schultern des davor Stehenden gelegt haben. Das vorderste Kind in der Reihe hält einen Mistelzweig in der Hand. Umrahmt wird das Bild von Stechlaubranken mit roten Beeren. Das Textfeld im oberen Bereich enthält den Firmennamen und die Adresse: „Grosshandlungshaus Stiassny & Schlesinger, Innsbruck, Anichstraße 4“.
Laut den Angaben in den Innsbrucker Adressbüchern bestand das Bekleidungsgeschäft Stiassny & Schlesinger in der Anichstraße Nummer 4 zumindest seit dem Jahr 1911. Es wurde von dem jüdischen Kaufmann Sigmund Stiassny betrieben. Ab Mitte der 1920-er Jahre war der Betrieb dann im Besitz von Ernst Stiassny, der am 17. Juni 1895 in Brno (Brünn) geboren wurde und im Jahr 1915 nach Innsbruck übersiedelte. Im April 1938 flüchtete Ernst Stiassny vor der NS-Verfolgung nach Großbritannien. Der gesamte Familienbesitz wurde enteignet und das Geschäft in Der Anichstraße Nummer 4 wurde im Juni 1938 arisiert.
Die folgende schwarz-weiß Fotografie zeigt die mit der Aufschrift „Jude!“ beschmierten Schaufenster der Firma Stiassny & Schlesinger.
(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-G-1434, Ph-1257)
O ja, auch in den 50-er Jahren war erlesene Damenkleidung in den Schaufenstern zu sehen – und s e h r höfliche Bedienung und Auskunftserteilung, auch wenn man nicht der „erwünschten Gesellschaftsschicht“ angehörte!!!
Bitte um Aufklärung. Was sind denn bitte Stechlaubranken ? Sind das Branken aus Stechlau (wo immer das liegt) ? Und was, bitte, sind Branken ?
Wenn man etwas staubkelchen kann, gehört es zu den staubkelchnaren Dingen. Aus der Bienensprache, vermute ich. Richtig heißt das Zeug Stechpalme (Ilex aquifolium)
In Vorarlberg sagt man Stechlaub – eigentlich ein guter Name – oder?
…oddrr
Nein, Herr Hirsch, die sanfte Form: „kommt mir vor“, „glaube ich“
Aha! Wieder einmal nicht aufgepaßt in Botanik! Beim Tamerl?
Aua, erwischt ? Aber nur vielleicht. Kann mich nämlich nicht daran erinnern, dass der Tamerl jemals Branken erwähnt hätte, und das war ein ganz schlauer und gescheiter Mensch. Aber vielleicht hab ich’s ja – tagträumend von einer Labung durch das Wurstbrot in meiner Schultasche – einfach überhört.
Schulligung – es heißt natürlich „tagträumend einer Labung durch das Wurstbrot in meiner Schultasche frönend“, so, jetzt passt´s.
Vielleicht aber Ranken, Ranke?
Aaah, dann bliebe Stechlaub.
Hui ! Das könnt ich jetzt einer Überdenkung zuführen.
Ich bleibe bei Stechpalme. Stechlaub ist außer in Vorarlberg eine Trumpfkarte.
ad Thomas Fink: Der Tamerl hätte in seinem üblichen Telegrammstil gesagt „Mann gewesen, Preiselbeeren gemeint, gegessen, umgefallen, hin – Stechpalme!“
…und da der Stechpalmenwald drüben in USA bekanntlich – na wie wohl? Richtig! – „Hollywood“ heißt, versteht man plötzlich den Spundus der Kath. Filmkritik vor allen Erzeugnissen aus diesem seelenvergiftenden Bereich.
Stechlaub? Eher Stechlab – und in beiden Ländern, ooder? Laub mit Stacheln – also Laub das sticht – passt eigentlich ganz gut, aber Palme??
Wikigescheit: Die Pflanze soll in bestimmten Gegenden am Palmsonntag als Ersatz für die nicht greifbaren Palmen gedient haben, daher StechPalme. Irgendeine Erklärung muß es ja geben, und wenn, dann halt in Analogie zu „Reim di oder i friss di“.
Iatz ham mas – eine schöne Woche, Herr Hirsch!