Wer bin ich_Teil 14_Ernst Durig
Gesucht wurde diesmal Ernst Durig, der offensichtlich in Vergessenheit geraten ist.
Ernst Durig galt als der große, weise Richter Österreichs, als ein Jurist von Gottes Gnaden und als ein nicht zu übertreffender Gesetzesverfasser.
Er wurde am 29. Juni 1870 in Innsbruck geboren. Zunächst besuchte er das Gymnasium, später promovierte er sub auspiciis an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck. Nach beruflichen Stationen am Bezirksgericht Innsbruck, am Kreisgericht Rovereto und am Bezirksgericht Lienz wurde er 1899 zum Leiter der legislativen Abteilung im kaiserlichen Ministerium für Justiz bestellt. Bei fast allen wichtigen Gesetzen auf zivilrechtlichem Gebiet zwischen 1902 und 1924 war er wesentlich beteiligt.
Im Jahr 1925 wurde Ernst Durig zum Präsidenten des Oberlandesgerichtes Innsbruck, fünf Jahre später, 1930, zum Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes berufen. 1938 legte er sein Amt zurück und lebte bis 1945 zurückgezogen in Tirol.
Bei der Wiedererrichtung des Verfassungsgerichtshofes in der Zweiten Republik, wurde er mit 74 Jahren erneut dessen Präsident. Ein Jahr später löste ihn Ludwig Adamovich senior ab.
Trotz seines Alters gab sich Ernst Durig nicht dem Otium (der Muße) hin. Er übernahm im Jahr 1946 die Vorstandschaft des Vereins Ferdinandeum des Tiroler Landesmuseums. Fast zwei Jahrzehnte, bis zu seinem Tod, übte er diese Funktion aus. Durch einen Bombentreffer waren Teile des Museumsgebäudes schwer zerstört worden. Unter seiner Leitung wurde der Wiederaufbau des Museums durchgeführt, das Gebäude vergrößert, die Sammlung neu aufgestellt und erweitert.
Er war auch im Österreichischen Alpenverein aktiv tätig.
Ernst Durig erhielt Ehrungen, die selten jemandem zuteil wurden: Kaiser Franz Joseph zeichnete ihn mit dem Ritterkreuz des Leopoldordens, Kaiser Karl mit dem Komturkreuz des Franz-Joseph-Ordens mit Stern aus. Die Erste Republik verlieh ihm das Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern und später mit dem Großkreuz des Österreichischen Verdienstordens. Die Universität Innsbruck ehrte ihn mit dem Ehrendoktorat der Staatswissenschaften, das Land Tirol mit dem Ring und die Stadt Innsbruck ebenfalls mit dem Ehrenring.
Am 4. März 1965 verstarb Ernst Durig in Innsbruck. Einige Zeit später wurde eine Straße in der Reichenau nach ihm benannt.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Walter Honeder, Bi-14)
Warum ist dieser Artikel nicht mit den bereits getätigten Kommentaren und der richtigen Lösung online?
https://innsbruck-erinnert.at/wer-bin-ich_teil-14/comment-page-1/#comment-47215