Weihnachtskrippen in Innsbrucker Kirchen III: Hofkirche
Die Weihnachtszeit ist eine ganz besondere Zeit. Der Duft von Lebkuchen liegt in der Luft, Christkindlmärkte laden zum Bummeln ein und Kindheitserinnerungen werden wach. Auch die Krippenfiguren werden langsam ausgepackt und aufgestellt, um am Heiligen Abend ein besinnliches Ensemble zu bilden, das nicht nur Kinderaugen glänzen lässt. Liebe Leser:innen, begleiten Sie mich in dieser Serie zu den vielfältigen Krippen in den Innsbrucker Kirchen.
In der Hofkirche – fast besser bekannt als Schwarzmanderkirche – ist zur Weihnachtszeit eine Bretterkrippe von Josef Arnold dem Älteren (1788-1879) im Hochaltar aufgestellt.
Sie wurde in den Jahren 1833/34 geschaffen, nachdem die Franziskaner das Kloster ein Jahr zuvor wiederbesiedelt hatten.
Die Krippe umfasst mit der Anbetung der Hirten und der Anbetung der Könige zwei Wechselszenen. Die Figuren sind in etwa lebensgroß, damit sie für die in den Bänken sitzenden Kirchenbesucher:innen besser sichtbar sind. 1922 kamen zwei weitere Wechselszenen dazu, die heute verschollen sind: die Herbergssuche von Emanuel Raffeiner und die Flucht nach Ägypten von Franz Margreiter.
Ebenfalls nicht mehr erhalten ist der originale Hintergrund der Krippe, der auch von Josef Arnold dem Älteren gemalt wurde. Heute bildet eine antikisierende Ruinenarchitektur von Wolfram Köberl aus dem Jahr 1956 die Kulisse für die Figuren.
Die Bretterkrippe in der Hofkirche erfreut(e) sich in der Innsbrucker Bevölkerung großer Beliebtheit und konnte in Form von gedruckten Bögen mit Krippenfiguren zum Ausschneiden auch lange Zeit zum Aufstellen für den privaten Haushalt erworben werden.
Autorin: Maria-Gracia Winkler
(Fotos: Copyright Tiroler Landesmuseen/Volkskunstmuseum, Fotos: Plattner)