Gibt’s hier etwas zu sehen?
Diese Frage ist wohl nicht allzu schwer zu beantworten, zumal es unter Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, vermutlich noch genügend „Zeitzeugen“ gibt, die sich an diese Messstation erinnern können. Wie diese Aufnahme von Gottfried Newesely aus dem Jahr 1965 zeigt, stießen die verschiedenen Anzeigen, u. a. für Luftfeuchtigkeit und Luftdruck, bei den Innsbruckern auf reges Interesse. Ob neugierig, konzentriert oder betont lässig – einen Blick scheinen die meisten Passanten riskiert zu haben. Oder gab es hier noch etwas anderes als Messdaten zu sehen? Aus unserem Blickwinkel lässt sich nur eine Uhr erkennen, der Rest der Front bleibt uns verborgen … Jedenfalls legten auch die zwei Herren, die sich am Titelfoto erst der Station näherten, einen kurzen Halt ein, wie das untenstehende Foto zeigt.
Aufgestellt wurde diese Messstation im Frühjahr 1965 auf Höhe des „Pegel Innsbruck“. Aber können Sie sich noch erinnern, wie lange sie dort in dieser Form stand?
(StAI, Slg. Gottfried Newesely)
Auch im Amtsblatt von 1965 wird die meteorologische Messstation lobend erwähnt:
„Wenige Schritte davon befindet sich der Pegel Innsbruck mit
der an der Innmauer neu erbauten Meßstation für
Luftfeuchtigkeit (Hydrograph), für Luftdruck (Barometer) und Lufttemperatur (Thermograph), die von der Bevölkerung stark beachtet wird.“
http://amtsblatt.stadtarchiv-innsbruck.at/bild.php?id=3182&suchtext=messtation
Die fotografische Dokumentation der auf dem ersten Foto deutlich erkennbaren und einstmals allgegenwärtigen „Kollegmappe“ ist für mich das noch interessantere Motiv.
Die Wetterstation punktet mit den damals üblichen Schreibwalzen, vielleicht mit je einem Schreiber für Temperatur und Luftdruck.
Wie lange das Häusl oder die Instrumente Bestand hatten würde vielleicht ein mühseliges Durchklicken durch die Luftbilder ergeben, ich bin mir aber sicher, Herr Auer zieht bald einmal ein diesbezügliches Dokument aus dem Ärmel. Vielleicht ist die Station – lustige Koinzidenz – mit der Kollegmappe zusammen verschwunden, also Anfang 80er.
Ich habe seinerzeit nicht einmal die Installation der Wetterwarte registriert, geschweige denn ihr Verschwinden. Klimaleugner 🙂 .