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Urnengräber Im Schlosspark Ambras

Urnengräber im Schlosspark Ambras

„Schon wieder Gräber und Urnen?“ – Keine Sorge, ich verspreche, diese Woche gibt es keine alten Knochenwitze! Aber es ist kaum zu leugnen: Die Archäologie ist wie ein großes Puzzle – nur dass wir die Teile im Dreck finden, und die Anleitung vor 3000 Jahren verloren gegangen ist. Also schnappen wir uns den Pinsel, packen den Humor ein und graben uns in ein weiteres Abenteuer vergangener Zeiten in Innsbruck und Umgebung!

1200- 800 v. Chr.

Bereits in der Urnengräberzeit und der Römerzeit bestanden in Amras schon Siedlungen. Von der Existenz dieser Siedlungen bezeugt auch der Fund von Gräbern im Schlosspark in Amras. Hierbei handelt es sich um sogenannte Urnengräber aus der Urnenfelderkultur, die in der Mittelbronzezeit in Mitteleuropa weit verbreitet ist.

Gesellschaft und Kultur

Die Menschen der Urnenfelderzeit in Tirol lebten in agrarischen Gemeinschaften, die zunehmend komplexere soziale Strukturen aufwiesen. Siedlungen wurden vor allem auf Anhöhen errichtet, um natürlichen Schutz vor Feinden zu bieten. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass diese Gesellschaften stark hierarchisiert waren. So gab es deutliche Unterschiede in der Grabbeigaben, was auf soziale Klassen und eine elitäre Oberschicht hinweist.

Einen besonders wichtigen Aspekt bildeten die Handelsbeziehungen. Tirol, als eine Region mit bedeutenden Rohstoffvorkommen, insbesondere Kupfer, war ein Knotenpunkt für den Handel mit Bronze, dem dominierenden Werkstoff dieser Zeit. Die Region war in Netzwerke eingebunden, die bis in den mediterranen Raum reichten.

Bestattungsritus in der Urnenfelderkultur

Die Toten wurden auf einem Scheiterhaufen verbrannt, die Knochenreste und die Asche wurden anschließend in Grabgruben, in Behältnissen aus Stoff oder Holz sowie in tönernen Urnen (siehe Bilder unten) auf Urnenfeldern beigesetzt.

Abb.1 u. 2: Graburne mit Maßstab und Nordpfeil

Archäologische Funde in Tirol

Tirol ist reich an archäologischen Fundstätten, die Aufschluss über die Urnenfelderkultur geben. Zu den bedeutendsten Fundstellen gehört unter anderem das Gräberfeld von Volders. Doch auch in vielen Stadtteilen von Innsbruck, wie Hötting oder Wilten, lassen sich Bestattungen der Urnenfelderkultur finden. Diese Funde erlauben es, Rückschlüsse auf das Alltagsleben, die religiösen Vorstellungen und die sozialen Strukturen der damaligen Bevölkerung zu ziehen. Die Vielfalt und der Reichtum der Funde aus der Urnenfelderzeit zeigen, dass Tirol während dieser Epoche eine wichtige Rolle im mitteleuropäischen Kulturraum spielte.

Titelbild: Ph-20421

Bilder im Beitrag: Abb.1: Abb. 2: Ph-20764, Ph-20765

Verfasserin: Laura Madreiter

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