Urlaub in der Höttinger Au?
So verwegen ist bzw. war der Gedanke nicht. Mir fällt da beispielsweise das Hotel garni „Austria“ bei der Universitätsbrücke, das bekannte „Rössl in der Au“ oder das Gasthaus „Zum Tiger“ ein. Während es die beiden letztgenannten immerhin in das Buch von Peter Walder-Gottsbacher („Vom Wirtshaus zum Grand-Hotel“) schafften, ist die Frühstückspension „Bambi“ mittlerweile weitgehend in Vergessenheit geraten.
Diese wurde von der Familie Rauth geführt und um 1960 eröffnet. Im Jahr 1967 suchte die Betreiberfamilie „um Erweiterung der Konzession von Pension-Garni auf Hotel-Garni“ an, da sich „nach Fertigstellung des derzeit in Arbeit befindlichen Umbaues […] die Anzahl der Zimmer-Anzahl“ verdoppelt und zudem „jedes der Zimmer [mit] Bad oder Dusche“ ausgestattet wird. Die Fachgruppe der Tiroler Beherbungsbetriebe hatte dagegen nichts einzuwenden, da es sich „den Plänen nach […] um durchaus erstklassige Betten in Zimmern, die ausnahmslos mit Bädern ausgestattet sind“ handle. „Dafür ist in Innsbruck sicherlich der Bedarf noch gegeben. Da der Frühstücksraum im 1. Stock sozusagen um die Halle erweitert wird, dürfte er für 34 Gäste ausreichen.“ Damit stand der Erweiterung der Konzession nichts mehr im Wege.
Wie sich das Upgrade zum Hotel-Garni auf die Buchungs- bzw. Nächtigungszahlen ausgewirkt hat, ist nicht bekannt. Das „Bambi“ in der Höttinger Au scheint allerdings bis in die 1980er-Jahre in Betrieb gewesen zu sein. Im Frühjahr 1988 legte die Betreiberin schließlich die Konzession zurück.
(StAI, ohne Signatur)
Dort ist jetzt ein Institut für Physiotherapie untergebracht. Ich habe es vor etwa 10 Jahren in Anspruch genommen. Die Gästezimmer sind jetzt Therapie Räume, wobei die schon vorhandenen Sanitäreinrichtungen sehr willkommen gewesen sind. Man wußte noch, dass das Haus einmal eine Pension gewesen ist.
Das Therapiehaus ist das Haus Höttinger Au 45b. Dieses Haus dürfte eher das Haus östlich davor sein, also 45a. Auf Grund der Position des Tankstellengebäudes (noch steht es) und des Hauses im Hintergrund (Höttinger Auffahrt) sowie des Durchgang-Weges Richtung Fürstenweg ist das recht eindeutig. Dazwischen war hier das „Schneckenhaus“ von Dr. Banffy, wenn ich mich recht erinnere.
Ich war halt dort und die Chefin bestätigte mir auf eine entsprechende Frage, dass das früher ein Pension gewesen sei. Woher ich das wisse? Ich habe eben die selbe Bambi Ansichtskarte.
An der Westseite des zwischen 2003 und 2005 umgebauten Hauses sieht man noch immer die charakteristischen Dreiergruppen der Fenster. Irgendwann hat das Haus die Adresserweiterung 45b ausgefaßt.
Stimmt, da haben Sie wohl recht. Die Perspektive hat mich wohl irritiert
Es ist ja lustig, und gehört auch zur allen Beiträgen innewohnenden Frage „was wurde aus,,,“, dass sich die alte Gästezimmeraufteilung zumindest zum Teil erhalten hat, da die Architekturvorgabe „langer Gang und rechts und links einzelne Zimmer“ auch für Therapieeinrichtungen der Standard ist.
Bleibt nur, die damalige kulturelle Feinstruktur zu bestaunen, die ein Hotel den Namen Bambi annehmen ließ. Disney ließ grüßen. Heute wäre manchmal – ohne mich mit dem Hörl anlegen zu wollen – Hotel Goofy oder Residence Dagobert ein passender Vorschlag.
Ich frag mich schon , was einst, als der Lohbach hier noch offen floss, Menschen sehenden Auges bewog, solche abgesenkte Geschosse zu machen. Beim HQ 300 stünde hier das Wasser ca. 1,5m. bei abgesenkten Geschoß vermutlich etwas mehr.