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Unscharf, Aber Gut. Besonderes Aus Der Sammlung Kreutz – V

Unscharf, aber gut. Besonderes aus der Sammlung Kreutz – V

Diese Aufnahme besticht auf den ersten Blick durch beeindruckende Unschärfe. Die Gegend ist nicht so rätselhaft, trotz der Qualität der Aufnahme. Umso beachtlicher ist, wie sehr sich das Viertel in den letzten Jahren „urbanisiert“ hat. Sogar mit einer eigenen Bahnstation. So viele neue Bahnstationen werden entlang der Westbahn nicht errichtet.

Fraglich bleibt aber, was das für Kisten am rechten Straßenrand sind. Offen ist auch, welche Geschäfte sich hier befanden und welche davon – wenn überhaupt – bis heute überlebt haben.

Wer kann anhand der Auto-Silhouetten den Aufnahme-Zeitraum einschränken?

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck; Slg. Kreutz)

Dieser Beitrag hat 15 Kommentare
  1. Zum unscharfen Bild. Ca. 1970 war auf der rechten Straßenseite die FA. Haag aus Schlitters. Elektroartikel, Fahrräder etc.
    Daneben war die Kohlenhandels….Konnte man Feuerwerk, Sprengmittel etc. kaufen.

    1. Darf ich ergänzen: Tiroler Kohlenhandelsgesellschaft m.b.H (Kohle – Koks – Holz – Heizöle, aber auch Spreng – und Zündmittel – Feuerwerk) Bienerstraße 27b

  2. 1965 war das Grundstück auf der linken Seite noch frei, 1969 standen dort schon Gebäude. Dazu paßt auch der dieser Zeit automodische Opel(?) und der Lastwagen im Hintergrund.

    Ich glaube auch, daß einige Leute im linken Vordergrund in jener Attitüde auf ein schon aufgelassenes Grundstück schauen, wie sie bei Baustellenkibitzen zu beobachten ist. Vielleicht der Mittelwert von 65 und 69, also 1967 als ziemlich gut getroffenes Aufnahmedatum.

    Danke Herrn Mann an die Wieder-Erinnerung an die damals in der Werbung allgegenwärtige Firma Haas und an die gewerbliche Kombination von Kohlenhandel, Feuerwerk und Sprengstoff. Im Saggen gab es – ich glaub eh an der Ecke Kaiserjäger/Bienerstraße ein gleichlautendes Firmenschild an einer ansonsten unauffälligen Villa.

      1. Menschenskind, natürlich HaaG, wie ich gedacht aber nicht geschrieben habe. Keine Ahnung, wie ich auf Haas gekommen bin, ich kann mich nicht einmal auf einen schon mit gutem Willen erklärbaren Vertipper mit dem Nachbarbuchstaben ausreden. Haas war doch das „moderne“ Textilgeschäft in der Museumstraße Ecke Erlerstraße.
        Immerhin habe ich mich post festum in die Geschichte der Firma Haag in Schlitters, deren Filiale das gewesen sein muß, einwenig eingelesen. Ob es die Niederlassung in Innsbruck in den 70ern noch gegeben hat? Ich kann mich jedenfalls erinnern, daß mir auf der Suche nach einer gebrauchten Motorsäge das Geschäft in Schlitters trotz großem Sortiment zu weit weg war. https://www.knoll-immoinvest.at/index.php/48-template/141-firmengeschichte-fa-haag

        1. Im Adressbuch von 1964 ist unter „Landw. Maschinen u. Geräte“ die Fa. Haag noch zu finden (Bienerstraße 27 a), danach nicht mehr.

  3. Zwar nicht am Bild sichtbar, existierte hinter den angeführten Firmen eine Niederlassung der ADLER-Farben, ungefähr bis
    bis Ende der 1970-Anfang 1980er Jahre. Weiters ein Modegeschäft (Schneiderei) der Frau Poldi Pokorny.

  4. In meiner Erinnerung war neben der Firma Haag der Kiosk von Toporis und wenn man die Straße weiter hineinging die Mantel / Kleiderfabrik Pokorny. Danach kam eine Tischlerei. Auf der rechten Seite war dann die Seb. Scheelstraße 18 a…die Straße weiter die schon 1971 ? aufgelassenen Adler Käsefabrik. Da kenn ich nur mehr das Gebäude und die verfallene Produktionsstätte. Hatte so ähnlich (Stil) wie die Kleiderfabrik Pokorny bzw. Das noch stehende Haus in der Erzherzog Eugenstr. (Trainkaserne) ausgesehen.
    An der linken Straßenseite (gegenüber Toporis) waren dann Lagerhäuser der Tiroler Kohlenhandlungs Gesmbh. bzw.
    In der Bienerstraße – auf dem unbebauten Grundstück war ein Lagerplatz / Bauhof der Stadt – für uns Kinder war das das *Röhrenwerk*. Riesige Beton – Kanalrohre, Sandberg und die alten Schneepflüge der Stadt (2 Bretter, verbunden mit einer Gewindestange und zwischendrin ein Federsitz – das ganze wurde dann vom Traktor z.b. die Pradlerstaße entlanggezogen und schob den Schnee zur Seite, welcher dann von stundenweise bezahlten Männern weiter geschaufelt wurde.
    Genug Mal für heute. Liebe Grüße aus dem Saggen nach Pradl

    1. Servus Herr Mann,
      den Toporis hab ich vergessen mit seinem kleinen Ladele, wohnhaft war der Toporis im Schlachthofblock. Später führte seine Tochter
      das Geschäft als Tabak Trafik weiter. An die Tischlerei kann ich mich nicht mehr erinnern, an den Lagerplatz des Bauhofes sehr wohl.
      Adler- Käsefabrik hätte ich als Adler-Farben in Erinnerung, wahrscheinlich liege ich falsch dabei. Die lange Schlange der anstehenden
      Schneeschaufler habe ich auch noch in bester Erinnerung.
      Es könnte möglich sein, daß wir uns kennen. Ich besuchte den Kindergarten im Schlachthofblock und war bis 1971 über der Sill drüben, auf Kärntner Straße 44, genau gegenüber dem Fußballkäfig wohnhaft.

      Mit besten Grüßen
      Hermann Pritzi

  5. Als einer der sehr wenigen Pradler, die hier schreiben, möchte ich liebe Grüße in den Saggen senden und gleichzeitig alte Einträge von mir wieder zu neuem Leben erwecken! Einträge, die gut hierher passen.
    In https://innsbruck-erinnert.at/dazu-haben-wir-leider-nichts-in-unserer-sammlung/
    Manfred Roilo
    31. Mai 2021 um 20:51 Uhr
    Vielleicht hat diese quadratische Fläche irgendwas mit dem ehemaligen Städtischen Bauhof Pradl (Bienerstraße 10) zu tun (Vorläufer, Abstellfläche für Geräte, Lagerfläche für z.B. Kanalbaumaterial etc.)???
    Manfred Roilo
    31. Mai 2021 um 21:29 Uhr
    Offiziell hat der Bauhof in der Bienerstraße 10 „Städtischer Bauhof Ost (Pradl-Saggen) geheißen. Die Verlegung in die Rossaugasse erfolgte meines Wissens erst 2016
    Manfred Roilo
    3. Juni 2021 um 16:43 Uhr
    Weit weg mit einem Lagerplatz des Bauhofes Pradl-Saggen war ich also nicht – an den Vorgänger, dem Friedhof der Franzosen, kann ich mich allerdings nicht mehr erinnern!
    Der Städtische Bauhof bedeutete mir aber etwas, von hier aus wurden die Schneeschaufler eingeteilt. Während meiner Gewerbeschulzeit konnte ich hier an den Wochenenden etwas Geld verdienen! Man musste halt früh dran sein! Schon um 5 Uhr stand hier eine Schlange! Es wurde einem eine Schaufel in die Hand gedrückt und dann ging es in Gruppen unter Führung eines städtischen Arbeiters zur Einsatzstelle. Es hieß, die Rinnen entlang der Randsteine und die Gullys freizuschaufeln. Nach etwa vier bis fünf Stunden konnte man das Geld in der Bauhofkanzlei abholen.
    In https://innsbruck-erinnert.at/ein-haufen-schnee/
    Manfred Roilo
    15. Dezember 2021 um 10:21 Uhr
    Klar, dass ich schon in der ersten Sekunde wusste, wo das ist – ich habe den Beitrag nur zu spät gesehen. Aber wie hat Herr Hirsch jetzt einmal geschrieben: „Dem zu spät Kommenden bleiben die Restln“! Mir bleibt somit nur mehr der Schneehaufen und die Rinne entlang des Randsteines. Damals wurde der Schnee ja nicht aufgeladen und weggeführt wie heutzutage, er wurde lediglich immer wieder von den Schneepflügen zur Seite geschoben.
    Ich kann mich noch erinnern, wie durch die Pradlerstraße einer der abenteuerlichen Mullwagen jener Zeit (hat jemand oder gibt es davon Bilder, Müllwagen mit zahlreichen seitlichen Einfüllöffnungen) einen Anhängepflug aus Holz zog. Ganz hinten saß ein Mann, der mit einer Kurbel die Flügel aus- oder einfahren und so die Räumbreite einstellen konnte.
    Durch diese Räummethode entstanden natürlich große Schneehaufen, die dann im Frühjahr vorzu abschmolzen, und damit das Schmelzwasser in die Gullys konnte und nicht auf dem Gehsteig musste dies Rinne entlang des Randsteines immer freigehalten werde. Das geschah durch spezielle Räumtrupps. Besonders samstags / sonntags oder bei großen Schneemengen brauchte die Stadt Zusatzkräfte, so auch uns Gewerbeschüler. Man musste sich um 5 Uhr in der Früh im Bauhof melden, meist wartete da schon eine ganze Schlange und man kam oft gar nicht mehr dran. Für uns Pradler war es der städtische Bauhof beim Viaduktbogen in der Bienerstraße. Man bekam eine Karte und eine Schaufel in die Handgedrückt und wurde irgendeinem Trupp zugeteilt. Mit dem marschierte man zu irgendeiner Einsatzstelle in Pradl. Bis Mittag war man fertig und oft waschelnass, besonders bei Regen oder wenn der Föhn einsetzte und man Stunden im Gatsch arbeiten musste. Mit Abgabe der Karte und der Schaufel im Bauhof bekam man auch sein Geld.

  6. Ja Hr. Prizzi Sie haben recht. Hr. Josef Toporis (auch Fernsehrebell genannt) hat im Schlachthof im Eck Schlachthofgasse Ing. Etzel Strasse gewohnt. Ich bin selbst im Schlachthof aufgewachsen und habe von Josef die damalige Anklageschrift von ihm gelesen. Er hat den Fernsehdirektor Freund geklagt und ihm nahe gelegt auch keinen RA zu nehmen.

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