Remise im Süden
Erkenntnis auf den zweiten Blick. Der Erste: Wo ist denn das? Der Zweite: Ja, klar, der Bahnhof der Stubaitalbahn in Wilten. Heute ist die Wiese mit den „Heumandeln“ der Standort der Hallen und Gebäude der Innsbrucker Verkehrsbetriebe. Der ehemalige Bahnhof der Stubaitalbahn und ihre Remise beherbergt heute die Tiroler Museumsbahnen. Vor deren Errichtung fanden auf dem Gebiet umfangreiche archäologische Grabungen statt, die die Reste des römischen Kastells Veldidena freigaben.
Im Hintergrund die Gebäude am Bergisel. Die erste der heute bekannten Sprungschanzen wurde im Herbst 1925 errichtet und im Jänner 1926 eröffnet. Am linken Bildrand ist die Mauer des Wiltener Friedhofs deutlich zu erkennen.
Obwohl ich wahrscheinlich so ziemlich sämtliche Literatur über die Innsbrucker Straßenbahn und die Stubaitalbahn besitze, habe ich auch ein solches Foto noch nicht gesehen, das so detailliert das ursprüngliche Gleislayout nördlich des Stubaitalbahnhofs-Gebäudes zeigt.
Offenbar wurden am Gleisstutzen vorne links die offenen Güterwagen abgestellt, von denen im Winter je einer zum Schitransport ans Ende jedes Zuges gehängt wurde. Das Gleis rechts im Vordergrund war die Gleisverbindung zum Straßenbahnnetz, über die während der Zeit des Güter- und Postverkehrs auf der Stubaitalbahn die Güter- bzw. Paketwagen zwischen den beiden Systemen wechselten, die mit einem Verschubtriebwagen der Straßenbahn zur Übergabestelle rangiert und von dort wieder abgeholt wurden. Gebaut wurde die Gleisverbindung auch, um Personenbeiwagen von einem System auf das andere übergehen zu lassen, das wurde jedoch nie genutzt. Eine simple Fahrleitungsverbindung gab es wegen der unterschiedlichen Stromsysteme nicht, es muss entweder über dem Gleis einen stromlosen Abschnitt gegeben haben, oder der Bereich des Verbindungsgleises konnte umgeschaltet werden. Ich glaube, das ist leider nirgendwo in der Literatur festgehalten. Vorne links sehen wir das Gleis zum Bergisel.
Danke fürs Veröffentlichen!